piwik no script img

Lars Penning Filme aus dem Archiv – frisch gesichtet

Heute ein Kinderfilm-Spezial. Obwohl die Macher des Disney-Kassenschlagers „Die Eiskönigin 2“ gegen dieses Label vermutlich heftig protestieren würden, sie denken in größeren Maßstäben. Doch als der Vorgängerfilm „Die Eiskönigin“ im Herbst 2013 in die Kinos kam, konnte auch bei Walt Disney Animation niemand erahnen, dass man mit diesem modernisierten Märchen den seinerzeit erfolgreichsten Animationsfilm der eigenen Geschichte an der Hand hatte.

Aber dann waren plötzlich weltweit alle Mädchen entflammt für Elsa, die an sich und der Welt verzweifelnde Eiskönigin mit den tollen Zauberkräften. Der Nachfolger erweist sich in diesem Sinne als ein sorgfältig durchdachter Film mit ähnlichen Ingredienzien: Komödie, Familiendrama und Musical verbinden sich zu einem Abenteuer, in dem Elsa ihrer Bestimmung endlich näher kommt und ihre Schwester Anna ein von der Königsfamilie verübtes Unrecht sühnen kann. Die bei einer Reise zu einem verwunschenen Wald entworfenen Herbstlandschaften sehen fantastisch aus, vor allem gibt dieser Film in jeder Hinsicht ständig Gas: Ob großes Sentiment, komische Einlagen, gefühlvolle Songs, geheimnisvolle Fantasy oder bombastische Action – „Die Eiskönigin 2“ kennt kein Halten (21. 2.–23. 2., 14.45 Uhr, B-ware! Ladenkino).

Für kleinere Zuschauer gedacht ist „Die Tigerentenbande – Der Film“ (2011), in dem sich die populären Figuren des Kinderbuchautors Janosch rund um den sympathischen Verlierertypen Hannes Strohkopp in einer episodisch gestalteten Geschichte wiederfinden, in der es um Freundschaften und Mutproben geht und darum, die richtige moralische Entscheidung im richtigen Moment zu treffen. Einmal mehr zeigt sich das Janosch-Universum in diesem Film der Regisseurin Irina Probost mit dem gestreiften Holztier auf Rädern als überaus charmant und kindgerecht (23. 2., 12 Uhr, Wolf Kino).

Den Altersschnitt wieder anheben kann man mit Erich Kästners klassischem Kinderroman „Das fliegende Klassenzimmer“ (1933) und der Verfilmung durch Regisseur Tomy Wigand von 2003. Dort tauchen viele der zentralen Episoden des Buches tatsächlich einigermaßen unverändert auf und verdeutlichen, weshalb Kästners Jugendbücher aktuell sind: Der Schriftsteller besaß die Fähigkeit, Kinder ernst zu nehmen, und dabei nie zu vergessen, was den Spaß an der Jugend ausmacht. Eine Modernisierung musste 2020 allerdings sein: So darf sich Jonathan Trotz (Rauke Diekamp) nun einer Freundschaft mit der Bandenchefin Mona (Teresa Vilsmaier) erfreuen (22. 2.–23. 2., 15 Uhr, Filmmuseum Potsdam).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen