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Bauer-Verlag lässt NS-Geschichte untersuchen

Das Verlagshaus war ab 1933 stark gewachsen und soll Immobilien von Juden günstig gekauft haben

Bauer besitzt angeblich keine „arisierten“ Häuser, hat aber keine Unterlagen mehr

Die Bauer Media Group will in Kürze einen Historiker einstellen, der die Geschichte der Verlagsgruppe in der NS-Zeit untersuchen soll. Verlagssprecherin Anna Störmer bestätigt am Mittwoch eine entsprechende Meldung von NDR und Spiegel. Wann mit ersten Forschungsergebnissen zu rechnen ist, sei derzeit noch offen, sagte Störmer dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine systematische Aufarbeitung gibt es bisher nicht.

Nach Recherchen des NDR-Medienmagazins „ZAPP“ und des Spiegel hatten sich die damaligen Verlagsinhaber mit dem Naziregime arrangiert. So habe sich die Auflage der Rundfunkzeitschrift Funk-Wacht des Bauer-Verlages in der NS-Zeit um das Zehnfache gesteigert. In den Archiven fänden sich Titelbilder, die das politische System unterstützten. Auch sei im Herbst 1933 ein Fortsetzungsroman im Ton der nationalsozialistischen Weltanschauung erschienen.

Zwischen 1936 und 1938 kaufte Alfred Bauer laut NDR und Spiegel in Hamburg mehrere Immobilien von jüdischen Eigentümern. Bauer habe sie zu günstigen Preisen erworben, weil viele Juden gezwungen waren, ihren Besitz zu verkaufen. Was aus den Immobilien geworden ist, sei heute unklar.

Auf Anfrage von NDR und Spiegel erklärte das Verlagshaus, dass es keine Grundstücke oder Häuser aus „Arisierung“ besitze. Die Verlagsgruppe verfüge über keine Dokumentation der Verlagsgeschichte und besitze keine Firmenunterlagen mehr aus der Zeit des Nationalsozialismus. (epd)

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