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Neue Miniatur

KONZERT Christian Naujoks stellt am Samstag seine neue Single „East End Boys“ vor

VON ROBERT MATTHIES

Als Christian Naujoks, bis dahin vor allem als Sänger von „The Sea“ bekannt, im Frühjahr sein unbetiteltes Solo-Debüt auf dem Hamburger Elektro-, House- und Techno-Label „Dial“ veröffentlichte, war die Überraschung groß. Keine Gitarrenmusik gab es darauf, aber auch keine post-minimalistische Tanzmusik wie bei den Label-Kollegen.

Stattdessen 13 geduldig zusammengefügte Miniaturen im weiten Feld zwischen konzeptueller Soundkunst und Pop, die Naujoks über einen Zeitraum von drei Jahren in verschiedensten Kontexten, meist für Ausstellungen, geschrieben hat: minimalistisch-filigrane Kompositionen für Piano und Marimba, die an Philipp Glass und Steve Reich erinnern, kammermusikalische Fragmente im Sinne einer Satie’schen Perfektion des Raumes, ein schlingerndes „New Order“-Cover, dann eine berauschte Hommage an Henry Cowells „String Piano“, dazu ein kehliger Gesang, dem man ab und an Elemente wie „Ästhetisierung der Alltäglichkeiten“ und „Dancefloor“ entnehmen kann. „Nicht neu, aber eigensinnig, regelrecht krude“, urteilte die ZEIT.

Heute Abend stellt Naujoks seine neue Single „East End Boys“ im Fleetstreet vor, der Auftakt zu einer 12-Inch-Trilogie, die ebenfalls bei Dial erscheint. Neben dem Titeltrack nebst Instrumental, der Naujoks vor allem als eigenwilligen Sänger ausweist, ist darauf auch ein Lawrence-Remix von Naujoks Stück „Bloom“ zu hören.

Im Anschluss an den Live-Auftritt Naujoks gibt sich Produzenten-Legende Tobias Levin die Ehre und wirft Platten auf. Auch das ein seltener Genuss.

■ Sa, 10. 10., 21 Uhr, Fleetstreet, Admiralitätstraße 71

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