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Cleo
D 2019, R: Erik Schmitt D: Marleeen Lohse, Jeremy Mockridge
Erik Schmitt hat sich mit Kurzfilmen einen Namen gemacht, die sich durch liebevolle Effekte auszeichnen: gute, alte Techniken wie Stopp-Trick und Doppelbelichtungen. 2013 war er mit „Nashorn im Galopp“ so erfolgreich, dass er sogar das erhaltene Fördergeld zurückzahlte – was bei Kurzfilmen so gut wie nie vorkommt. Nun hat Schmitt in der gleichen Bauart seinen ersten Langfilm inszeniert: „Cleo“ erzählt von einer jungen Frau, der „Seele von Berlin“. Auf ihrer Suche nach dem Glück trifft sie berühmte Berliner*innen wie Albert Einstein, Max Planck oder Marlene Dietrich. Stilistisch erinnert das an „Die fabelhafte Welt der Amélie“ und mit Marleen Lohse („Nord bei Nordwest“) hat Schmitt eine ähnlich anrührende Hauptdarstellerin gefunden.
Mi, 19 Uhr; Do, 5. 12., 15 Uhr; Metropolis, Hamburg
Dazed and Confused
USA 1993, R: Richard Linklater D: Jason London, Wiley Wiggins
„Die Jahre zwischen 13 und 18 gehören zu den quälendsten des Lebens“, so begann Kritiker Roger Ebert seine Rezension, „aber wir erinnern sie mit einer Nostalgie, die den Schmerz ausblendet.“ An dieser Lebensphase arbeitet sich der Coming-of-Age-Film ab, und „Dazed and Confused“ ist einer der besten. Das Ensemble besteht aus Stereotypen, die zu Charakteren werden: der rebellische Quarterback, die Poker spielenden Nerds, die arroganten Cheerleader, das nette Mädchen von nebenan, der lässige Aussteiger, die Schlägertypen. Linklater erzählt unsentimental vom Ende der Jugend. Mit „Confusion – Sommer der Ausgeflippten“ (so der schlimme deutsche Verleihtitel) beginnt das B-Movie eine Linklater-Werkschau.
OV: So, 18 Uhr; Sa, 14. 12., 22 Uhr; B-Movie, Hamburg
Luft zum Atmen
D 2019 R: Johanna Schellhagen
Bei Opel in Bochum gab es fast 40 Jahre lang die „Gruppe Oppositioneller Gewerkschaftler“, die für ihre radikal linke Betriebsarbeit bekannt war. Nach der Übernahme durch General Motors versuchte die Gruppe europaweit Aktionen mit anderen Belegschaften zu initiieren. Nach der Schließung von Opel 2014 hielten viele Mitglieder Kontakt und beauftragten schließlich die linke Videoplattform labournet.tv mit einem Film – ein Gegenstück also zu den in der Industrie so beliebten Imagefilmen.
Sa + So, 16 Uhr; Koki, Lübeck
Die Strategie der Schnecke
CO 2013, R: Sergio Cabrera D: Frank Ramírez, Fausto Cabrera
Will der Immobilienhai die Mieter*innen auf die Straße setzen, ziehen die halt heimlich mitsamt Haus um – und lassen dem Yuppie nur die Fassade. Das anarchistische Märchen erzählt Regisseur Sergio Cabrera so originell und witzig, dass man immer wieder denkt: So schön kann Rebellion sein.
OmU: So, 17.30 Uhr (Tag der offenen Tür – Eintritt frei); Mo + Di, jeweils 18 Uhr; City 46, Bremen
Bonnie & Bonnie
D 2019, R: Ali Hakim D: Emma Drogunova, Sarah Mahita
Der Titel erinnert, klar, an den Klassiker „Bonnie & Clyde“. Hier werden aber zwei junge Frauen kriminell und schließlich auf der Flucht gestellt: Ihre aus Albanien stammende Familie will, dass Yara einen Jungen heiratet, den sie kaum kennt. Die 17-Jährige aber verliebt sich in die blonde Kiki, die schon im Knast war. Regisseur Ali Hakim ist selbst in Hamburg-Wilhelmsburg aufgewachsen, die Stärke seines Films liegt in der authentischen Zeichnung des Milieus. Mit „Bonnie & Bonnie“ wird das Queer-Film-Festival Oldenburg eröffnet, das bis Sonntag, 1. Dezember, dauert.
Mit Sektempfang: Do, 20 Uhr; Cine K, Oldenburg
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