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Goldrausch

USA 1925, R: Charles Chaplin

D: Charlie Chaplin, Georgia Hale

Einmal im Jahr gibt das Landesjugendorchester Bremen ein Stummfilmkonzert im Großen Haus des Theaters – diesmal eine von Chaplins gelungensten und reinsten Komödien. Sentimentalität und politisches Sendungsbewusstsein waren noch nicht so ausgeprägt, der Film ist gespickt mit Szenen, die zu Klassikern wurden: der verspeiste Schuh mit Schnürsenkel-Spaghetti oder die Jagd, bei der ein ausgehungerter Goldsucher den Tramp als leckeres Huhn vor sich sieht.

So, 27. 10., 18 Uhr, Theater Bremen (öffentliche Generalprobe: 13 Uhr)

Spartacus

USA 1960, R: Stanley Kubrick

D: Kirk Douglas, Laurence Olivier

Eine aktuelle Netflix-Serie über den Gladiator, der im vorchristlichen Rom einen Sklavenaufstand anführte, gilt als gewagt – wegen einiger Sexszenen. Stanley Kubrick traute sich 1960 wirklich etwas: Beim Bade versucht Feldherr Crassus (Olivier) seinen Leibsklaven Spartakus (Douglas) zu verführen. Die homoerotische Szene fiel der Zensur zum Opfer und tauchte erst 31 Jahre später wieder auf. Kubrick war auch sonst nicht zufrieden mit diesem Film, über den er nur wenig Kontrolle hatte. Danach inszenierte er nur noch, ohne dass ihm jemand reinreden konnte.

Mo, 28. 10.; Di, 29. 10., 19.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Fish Tank

GB 2009, R: Andrea Arnold

D: Katie Jarvis, Michael Fassbender

Eine 15-Jährige wird bei einem Casting für HipHop-Tanz reingelegt und dann auch noch vom Freund ihrer Mutter verführt. Grandios verkörpert Katie Jarvis den Unterschichts-Teenie Mia.

OmU: Mi, 30. 10, 20 Uhr, Cine K, Oldenburg

Ein Kinotag mit Bill Ramsey

Bekannt wurde er als Schlagerstar aus dem Ausland, einer von vielen, die im Deutschland der 1950er- und 1960er-Jahre mit meist drolligen Liedern Erfolge feierten. Aber Bill Ramsey war eigentlich Jazzsänger, trat später auch mit entsprechenden Programmen auf – spätestens als Zugabe wurde doch wieder „Ohne Krimi geht die Mimi …“ verlangt. Seit den 1990er-Jahren wohnt er in Hamburg, und zu Ramseys 88. Geburtstag widmet ihm das örtliche kommunale Kino Metropolis ein dreiteiliges Programm.

Los geht’s mit „Mit Himbeergeist geht alles besser“ (1960) – Ramsey zufolge sein Lieblingsfilm. Es folgt ein buntes Programm mit Trailern, Wochenschauen und Filmausschnitten, zum Abschluss dann die Dokumentation „Carl, Keep Swingin“ (2013). Darin erzählt Eliza­beth Ok von der Jazzszene in Nachkriegsdeutschland, und da ist dann auch Ramsey ein Kapitel gewidmet. Der ist bei allen Vorstellungen zu Gast.

Do, 31. 10., 14/17/19 Uhr,

Metropolis, Hamburg

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