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Das Sterben aus der Tabuzone holen

In Bremen und Hamburg gibt es auch in diesem Jahr wieder einen Welt-Hospiztag und Hospizwochen

Von Petra Schellen

„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Das bekommt man immer mal zu hören, wenn man vorschlägt, ein Todkranker könnte sein Leben doch vielleicht in einem Hospiz beschließen. Das wollen die Verwandten oft nicht, denn in ihren Augen hieße das, ihn oder sie aufzugeben, abzuschieben ... Und so etwas tun wir unseren Lieben doch nicht an. Immer noch verbreitet sind also Vorurteile gegenüber Hospizen, lieber lässt mancher seine Lieben ohne professionelle Hilfe zu Hause sterben oder, zwischen Schläuchen und Apparaten, im Krankenhaus.

Wer je ein Hospiz – oder die Vorstufe, die Palliativstation – von innen gesehen hat, weiß: Solche Orte sind oft weniger seelenlos als ein durchschnittliches Seniorenheim. Hospize, und längst nicht nur die für Kinder eingerichteten, sind häufig liebevolle Orte, mit Blumen und farbenfrohen Wänden; Orte, an denen die Kranken würdevoll und sanft behandelt werden. Wo sie in weiche Decken gehüllt werden, auf Wunsch Musik vorgespielt bekommen, von Angenehmem umgeben.

Und nahen wirklich die letzten Stunden, dann gibt es im Hospiz eben zugewandte Betreuer und Pfleger, die sich auskennen, die wissen, wie sie den Schmerz lindern, die Mundtrockenheit, die Atemnot. Und die schneller zur Hand sind, als wenn daheim überforderte Angehörige panisch nach dem Notarzt rufen, der solche speziellen Fähigkeiten vielleicht gar nicht hat.

Hinzuweisen auf all das, das Sterben aus der Tabuzone zu holen: Das sind Ziele des Welthospiztages, den die Worldwide Hospice Palliative Care Alliance (WHPCA) 2005 ins Leben gerufen und alljährlich auf den 12. Oktober gelegt hat. Auch der Akquise neuer Ehrenamtler dienen die Veranstaltungen, die es in diesem Rahmen in etlichen Städten auch im Norden gibt.

Die Hamburger Hospizwoche und die Bremer Hospiztage kann man verlässlich alljährlich erleben. Dabei reichen Aktionen und Themen von Rundfahrten durch die örtliche Hospizlandschaft bis hin zu Vorträgen über würdiges Sterben oder homöopathische Begleitung zum Lebensende.

Hospiztage Bremen und Bremerhaven: noch bis 4. 11.; www.hpv-bremen.de/aktuelles_bremer-hospiztage.html

Hamburger Hospizwoche: 13.–20. 10.; www.welthospiztag-hamburg.de

Infos zum Welt-Hospiztag:

www.thewhpca.org/world-hospice-and-palliative-care-day

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