: Mit dem Diesel durch die Stadt
E-Taxis würden von der Stadt nicht genügend gefördert, kritisiert die FDP. Der Senat habe keinen Plan
Nur eines von 2.223 Taxis in Hamburg ist voll elektrisch unterwegs, 240 sind Hybrid-Fahrzeuge. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten Ewald Aukes und Michael Kruse hervor. „Der rot-grüne Senat versagt bei der Förderung der Elektromobilität auf ganzer Linie“, kritisiert Aukes. Der Senat habe sich noch nicht einmal damit befasst, wie das Ziel von 3.000 Elektrotaxis bis 2020 erreicht werden soll.
Zwar gibt es laut Senatsantwort eine Reihe Förderprogramme für Elektromobilität, doch handele es sich bei keinem davon um eine „exklusive Förderung nur für Taxiunternehmen“, monierte der FDP-Politiker. Der Umstieg auf alternative Antriebstechnologien im Taxigewerbe sei bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben, räumte der Senat ein. Hauptgrund hierfür sei eine mangelnde Angebotsvielfalt an geeigneten batterieelektrischen Fahrzeugen, Plug-in-Hybriden sowie wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Fahrzeugen.
Den Angaben zufolge fahren in Hamburg 1.924 Taxis mit Diesel und 7 mit Benzin. 24 nutzen Erdgas, 27 können Gas oder Benzin einsetzen. Von den 240 teilelektrischen Hybriden sind 12 sogenannte Plug-in-Hybride, die Strom aus der Ladestation brauchen, und 228 sich selbst aufladende Hybrid-Fahrzeuge. Darüber hinaus waren Anfang Juli weitere 959 Taxis zugelassen, deren Antriebsart aber nicht erfasst ist. Die Sammeltaxi-Dienste Moia, Ioki und Clever Shuttle, die nur Elektro- oder Wasserstoff-Fahrzeuge einsetzen, befinden sich im Probebetrieb.
Der Besitzer des einzigen voll elektrischen Taxis, Kostyantyn Khmelevskyy, sagte, er habe vorher viele Probleme mit einem Diesel der Euro-5-Abgasnorm gehabt. Sein Elektrotaxi sei im Betrieb günstiger, weil es weniger Schmierstoffe brauche und weniger Verschleiß an den Bremsen habe. Die Reichweite betrage allerdings nur 200 Kilometer, auch wenn er auf Autobahnfahrten, Klimaanlage und Heizung verzichte.
Claus Hönig, der Sprecher von Hansa-Taxi, meint, dass Taxiunternehmen von hohen Anschaffungskosten, der geringen Reichweite und der zeitraubenden Aufladung der Batterie vom Kauf eines E-Autos abgehalten würden. Ein von mehrere Fahrern genutztes Taxi sei rund um die Uhr im Einsatz und fahre im Jahr bis zu 100.000 Kilometer. Das seien gut 270 pro Tag. Eine mehrstündige Ladezeit bedeute Einnahmeverluste. (dpa)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen