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taz🐾sachenDas Amulett unddas Mädchen

Ein kleines dreieckiges Schmuckstück, darauf ein Datum und der Städtename „Frankfurt am Main“: Im November 2016 bargen Archäologen ein silbernes Amulett. Sie fanden es auf dem Gelände des früheren NS-Vernichtungslagers Sobibór, im heutigen Polen gelegen. Das Amulett war einmal das Eigentum eines jüdischen Mädchens mit den Namen Karolina Cohn, das im Holocaust ermordet wurde.

Im Januar 2017 begab sich Klaus Hillenbrand, Leiter von taz1, dem Ressort Aktuelles bei uns, auf die Spuren von Karolina. Hillenbrand schreibt schon seit Langem und unermüdlich in der taz und in eigenen Büchern zur NS-Geschichte und zu den Themen Opfergedenken und Erinnerungskultur.

Das erste Ergebnis zur tragischen Lebensgeschichte von Karolina Cohn konnten Sie in der taz lesen: Am 23. Februar 2017 erschien sein Text „Das gefundene Amulett“ (taz.de/Sobibor). Doch damit war die Recherche noch lange nicht beendet. Hillenbrand hat in monatelanger Arbeit im In- und Ausland akribisch weiter geforscht und die Leidensorte von Karolina Cohn besucht.

Hillenbrand fand eine arme jüdische Familie, die den perfiden Diskriminierungen und Verboten im NS-Regime unterlag und deren Auswanderung in die USA scheiterte. Jetzt sind seine berührenden Recherchen unter dem Titel „Das Amulett und das Mädchen“ als Buch erschienen. (taz)

Klaus Hillenbrand: „Das Amulett und das Mädchen Lebensspuren zwischen Frankfurt am Main, Minsk und Sobibór“. 264 Seiten, 24,90 Euro, Verlag Hentrich & Hentrich

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