: Was wollen Sie eigentlich?
Seit 1993 bitten wir unsere Leser:innen regelmäßig um ihre Meinung zur taz. In Kürze beginnt unsere taz-Leser:innenumfrage 2019. Sie ist im Zeitalter der digitalen Transformation wichtiger denn je
Von Willi Vogelpohl
Medienleute sind neugierig. Nicht zuletzt auf ihre Rezipient:innen. Wer liest die taz eigentlich und warum? Wie zufrieden sind Sie mit uns und was könnten wir besser machen? Die Briefe, die wir erhalten, geben uns Hinweise. Aber sie sind natürlich nicht repräsentativ. Deshalb haben wir einen Fragebogen zusammengestellt, um mehr darüber zu erfahren, wo und wie Sie, unserer Leser:innen, die taz im Jahr 2019 wahrnehmen. Mit der Durchführung und Auswertung der Untersuchung haben wir ein Team vom Institut für Journalistik an der Universität Dortmund unter Leitung von Bernd Blöbaum beauftragt. Vor allem wollen wir herausfinden, welche Lesebedürfnisse unterschiedliche Gruppen haben, ob Renter:innen oder Student:innen, Computerfreaks oder Politaktivist:innen.
Die Befragung unserer Leser:innen hat eine lange Geschichte. In der taz vom 5. Juni 1993 informierten wir auf Seite 2 über die erstmalige Absicht, mehr über unser Publikum wissen zu wollen. Seitdem haben wir achtmal die Leser:innenschaft befragt, zuletzt 2016. Einiges, was wir so über Sie erfuhren, hat sich in den Jahren kaum verändert. Für uns am wichtigsten und erfreulichsten ist, dass die taz-Leser:innen hochgradig zufrieden mit dem Produkt sind, die Unabhängigkeit der taz über alles schätzen, unserer Zeitung oft sehr lange verbunden sind und allgemein eine starke Nähe zur taz beschreiben.
Vieles hat sich in den mehr als 25 Jahren seit der ersten Befragung aber auch geändert: das Binnen-I ist dem Doppelpunkt gewichen, unsere Leser:innen sind älter geworden (im Durchschnitt zwischen 50 und 59 Jahren, 1993 waren über 70 Prozent höchstens 40), das Haushaltsnettoeinkommen ist gestiegen und die Grünen sind bei der „Sonntagsfrage“, die auch wir immer stellen, von zeitweilig mehr als 60 auf etwa 50 Prozent zurückgefallen.
Am allerwichtigsten aber ist, dass wir, die taz, uns verändert haben. Konnte man in den 90er und 2000er Jahren noch unbefangen von „der taz“ und „dem Abo“ sprechen, so erreichen wir unser Publikum inzwischen auf unterschiedlichsten analogen wie digitalen Kanälen und lässt sich die taz heute mit einer dementsprechenden Vielfalt von Abo-Angeboten unterstützen.
Wofür schätzen Sie die taz?
Auch unser Geschäftsumfeld erlebt einen (dramatischen) Wandel. Wir haben es schon oft beschrieben – für die taz ist der Weg der Digitalisierung unausweichlich, wir wissen nicht wann, aber wir wissen, dass wir die gedruckte Ausgabe der werktäglichen taz zwangsläufig einstellen müssen. Dieses Szenario wurde mit der letzten Genossenschaftsversammlung öffentlich und ist seither Gegenstand lebhafter Debatten. Inzwischen entwickeln wir ein Konzept des digitalen Wandels der taz, und dafür brauchen wir unsere Leser:innen, User:innen und Freund:innen mehr denn je.
Wir wollen Sie ja auf dem Weg der digitalen Transformation mitnehmen und möchten deshalb erfahren, welche der künftigen taz-Produkte für Sie interessant sind, was Sie behalten und was Sie loswerden wollen, wo wir investieren sollen und welche Schwerpunkte wir für Sie definieren dürfen. Wir möchten wissen wie Ihnen die App gefällt und was Sie an taz.de schätzen, ob Sie für die digitale Zeitung Geld ausgeben würden und, wenn ja, wie viel. Wie sehr Sie den Kern unseres Tuns, den taz-Journalismus, wertschätzen und noch vieles mehr.
In den kommenden Tagen und bis zum 28. Juli 2019 wird die taz-Leser:innenumfrage in den E-Mail-Postfächern fast aller dauerhaften Abonnent:innen, auf taz.de und auf Facebook auftauchen. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und Ihre Antworten.
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