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Sehr richtiger Kommentar zu Inhalt des neusten Paket, und warum niemand mehr May traut.
Aber wie Vulkansturm denke ich mal dass Neuwahlen (die wohl zu einer Labour-Minderheitsregierung fuehren wuerden) der einzige Ausweg sind. Denn Corbyn kann so einiges vorgeworfen werden, aber dass er in der Brexit-Frage im Gegensat\ zu May immer versucht hat einen Mittelweg zu gehen nicht.
Wobei der Scherz der Sache natuerlich ist dass auch Corbyn als Premier keinen Brexit durchbekommen wird, weil sowohl die rabiaten Tories wie auch die Liberaldemokraten dagegegen stimmen wuerden.
@Christian Schmidt Ich glaube die Konservativen würden zerbrechen und komplett von der Brexit Party überholt werden während sich Change UK, LibDem, Greens und Labour gegenseitig Stimmen wegnehmen.
Durch einen Führungswechsel ändert sich nichts an den vertrackten Mehrheitsverhältnnissen im Unterhaus. Jeder andere Premierminister würde genau so scheitern wie May. Nur Neuwahlen könnten etwas ändern. Fraglich auch ob ein Neuer oder eine Neue eine parlamentarische Mehrheit bekommen kann, die er oder sie wohl braucht, um Premierminister zu werden. Vielleicht bleibt May nach einem Rücktritt auf ewig geschäftsführende Premierministerin, weil sich weder für einen neuen Premierminister noch für Neuwahlen eine Mehrheit findet.
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Kommentar Brexit-Entwicklungen: Maybe, aber nicht mit May
Großbritannien braucht einen Führungswechsel. Denn solange es Theresa May ist, die den Weg weist, wird ihn niemand einschlagen wollen.
May fehlt die Autorität, um ein komplexes Brexit-Paket umzusetzen Foto: ap
Der „New Deal“ für den Brexit, den Theresa May am Dienstag und Mittwoch vorstellte, ist – abstrakt gesehen – ein attraktives Paket. Er nimmt Kritik sowohl von links als auch von rechts am bestehenden Brexit-Abkommen mit der EU auf, indem er die Umwelt- und Sozialstandards der EU und auch eine Umgehung des ungeliebten Nordirland-Backstops verbindlich macht.
Er trägt dem wachsenden Gewicht des Unterhauses Rechnung, indem den Abgeordneten das letzte Wort bei den Fragen eines zweiten Referendums und einer Zollunion mit der EU zugestanden wurde, ebenso ein Vetorecht für das Ergebnis zukünftiger Verhandlungen mit der EU. Da ist doch für jeden was dabei, dachte sich die Premierministerin in ihrem Selbstbild als aufopfernde Hüterin des Gemeinwohls, die über einem unverbesserlichen Haufen Partikularinteressen thront.
Es hätte möglicherweise irgendwann einen Zeitpunkt geben können, an dem Theresa May mit einer solchen Einschätzung richtig gelegen hätte. Dieser war es nicht.
Jedes Vertrauen hat May verspielt, als sie erst jahrelang darauf beharrte, dass Großbritannien die EU am 29. März 2019 verlässt, und dann nach einer noch entschuldbaren technischen Verlängerung um zwölf Tage eine Verschiebung bis Ende Oktober ohne weitere Konsultation billigte, die vielleicht nicht die letzte Verschiebung gewesen ist.
Ein typischer May-Trick, der nie funktioniert
Ihre eigene Partei ist seitdem nicht länger gewillt, sie bis Oktober im Amt zu belassen, und so fehlt May jetzt die Autorität, um ein komplexes Brexit-Paket, das die Politik über die nächsten Jahre beherrschen wird, durch- und umzusetzen. Es ist für jeden etwas dabei – aber eben auch für jeden noch viel mehr Inakzeptables drin.
Ihr „New Deal“ stößt auf breite Ablehnung aber nicht nur wegen seines Inhalts, sondern wegen des Stils. Im Gesetzesentwurf steht offenbar etwas anderes als das, worauf sich das Kabinett am Dienstag verständigte – ein typischer May-Trick, der nie funktioniert. Der „New Deal“ scheint schon wieder gestorben zu sein, noch bevor er überhaupt ins Parlament eingebracht wurde.
Mays Zeit ist auch aus Sicht ihrer politischen Freunde abgelaufen. Die Frage ist nur noch, ob ihr bevorstehender Rücktritt als Parteichefin vor oder nach den Ergebnissen der Europawahlen erfolgt, und ob er auch ihren Rücktritt als Premierministerin nach sich zieht.
Großbritannien braucht einen Führungswechsel. Nicht durch sofortige Neuwahlen, wie Labour sie fordert – beide großen Parteien, sofern man sie noch groß nennen kann, sind intern viel zu gespalten für einen glaubwürdigen Wahlkampf. Aber mit einem neuen Gesicht in 10 Downing Street, das zumindest den Anschein einer Wahrnehmung der Realität ausstrahlt, wäre viel gewonnen.
Möglicherweise hätte dann ein neuer Brexit-Plan, der von Mays jüngstem Vorschlag wohl gar nicht so weit entfernt liegen dürfte, die Chance auf eine Mehrheit. Aber solange es May ist, die den Weg in die Zukunft weist, wird ihn niemand einschlagen wollen.
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Schwerpunkt Brexit
Kommentar von
Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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