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Unheimlich aktuell

Für Beängstigendes und Grauen-Erregendes interessiert sich die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung bei ihrer Frühjahrstagung

Von Benno Schirrmeister

Vor 100 Jahren hat Sigmund Freud seinen Essay über Das Unheimliche veröffentlicht: Für die gastgebende Landesgliederung Grund genug, den Frühjahrskongress der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung, diesem Begriff zu widmen, der in der Geschichte der Disziplin – mit der Ausnahme von Jacques Lacans Seminar X über die Angst – eher ein Schattendasein gefristet hat.

Die DPV ist ein Berufsverband der Psychoanalytiker, mit 1.100 Mitgliedern der größte in Deutschland. Die sind aufgerufen, in Referaten, Workshops und Foren bis einschließlich Samstag im Congress Center über das Unheimliche „in seinen vielfältigen klinischen, konzeptuellen, gesellschafts-politischen und ästhetischen Aspekten“ nachzudenken, so die Veranstalter.

Auch öffentliche Vorträge gehören zum Programm: So wird Lilli Gast von der Internationalen Psychoanalytischen Uni Berlin in ihrem Auftaktvortrag am Donnerstagabend den Zusammenhang von Subjektbildung und Unheimlichem reflektieren. Zugleich scheint der Begriff auch für eine gesellschaftliche Analyse des Populismus relevant. Denn der speist sich aus Ängsten – und lässt sich zugleich selbst als beunruhigendes Phänomen bestimmen.

Entsprechend könne man sich fragen, so die Veranstalter, ob „wir politisch mit dem neuen Populismus vor oder inmitten einer unheimlichen Gegenwart“ stehen. Das Thema ausloten soll am Samstagnachmittag der Bremer Politologe Philipp Manow im öffentlichen Gespräch mit dem Gießener Psychoanalytiker Hans-Jürgen Wirth.

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