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„Eine gewisse Neugier“

Erste Plattdeutsche Bandnacht im Knust

Thorsten Börnsen

■ 43, kommt aus einem Dorf bei Schleswig. Er betreibt das „Plattbuero“ und hat das Konzert im Knust organisiert

taz: Herr Börnsen, was hat Platt in Clubs zu suchen?

Thorsten Börnsen: Ich stell’ mal die Gegenfrage: Wieso sollte es dort nichts zu suchen haben? Die Sprache lebt ja, und junge Musiker versuchen, indem sie sich ihrer bedienen, ihre Ausdrucksform zu finden. Das ist ja nicht festgelegt auf Heidi Kabel.

Aber im Ohnsorg-Theater würde man das Plattdeutsche doch eher vermuten.

Das niederdeutsche Volkstheater ist auch Bestandteil dieser Kultur, aber daneben gibt es seit einigen Jahren eine gewisse Neugier. Es gibt zum Beispiel Volkshochschulkurse, wo jüngere Leute Platt lernen. Und es gibt eben eine Strömung, dass auch junge Musiker mit der Sprache ihrer Großeltern experimentieren. Und die singen dann natürlich keine Volkslieder.

Wo kommen die Bands her, die so was machen?

Zwei, die jetzt bei unserem Konzert im Knust auftreten, kommen wirklich aus Ostfriesland, eine ursprünglich aus Bremen, jetzt aus Hamburg und Berlin. Die heißen De Fofftig Penns.Das versteht man aber nur, wenn man Platt kann.

Na ja, bei vielen ist die passive Sprachkompetenz ja höher als die aktive. Die können kein Platt sprechen, aber sie können es verstehen.

Aber jemand, der es nicht mal versteht, kann mit so einem Konzert nichts anfangen.

Das würde ich nicht sagen! Was glauben Sie, wie viele Leute die Texte der coolen Gangsta-Rapper als L. A. nicht verstehen und trotzdem in die Konzerte gehen. Es kommt ja auch auf den Groove drauf an.  INTERVIEW: WIE

Plattdeutsche Bandnacht mit De Fofftig Penns, Musikapparillo und Blowm: 21 Uhr, Knust

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