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Orlacs Hände
D 1924, R: Robert Wiene, D: Conrad Veidt, Fritz Kortner
Im Stummfilm „Orlacs Hände“ von Robert Wiene spielt Conrad Veidt einen dämonischen Konzertpianisten, der bei einem Zugunglück beide Hände verliert. Der Kritiker Béla Balázs lobte bei der Premiere: „Er ist nicht von der ganz feinen Sorte der seelisch differenzierten, intimen Filmkunst, die wir von Wiene und Veidt eigentlich erwartet haben. Er ist eher auf derbe Kriminalromantik und geheimnisvolle Komplikationen der Handlung eingestellt.“ Der Film läuft in der Reihe „Jazz in Schwarz und Weiß“ und wird von Hans-Christoph Hartmann (Saxofon) und Christian Meyer (Klavier) begleitet.
Sa., 19 Uhr, Metropolis, Hamburg
Shalom Italia
ISR/D 2016, R: Tamar Tal Anati
Drei jüdische Brüder verstecken sich 1943 mit ihrer Familie in einer Waldhöhle in der Toskana vor den Deutschen. 70 Jahre später kommen sie aus Israel nach Italien zurück, um noch einmal diesen für sie rettenden Zufluchtsort zu besuchen. Einer der Brüder ist der Schwiegervater der Filmemacherin Tamar Tal Anati, die ihn auf der Reise mit der Kamera begleitet. Fabian Tietke lobte die Dokumentation in der taz als einen „klugen, kleinen Film über die Unwägbarkeiten der Erinnerung und die Geschichte jüdischen Lebens in Italien“.
Di., 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
This is Spinal Tap
USA 1994, R: Rob Reiner, D: Michael McKean, Christopher Guest
Dies ist die Mutter aller Mockumentaries – und setzt den Standard, an dem sie sich messen lassen müssen, denn so souverän, authentisch und witzig wurde danach nur noch sehr selten eine Dokumentation „gefälscht“. Erzählt wird von der Hardrockband Spinal Tap, die ein Comeback plant und deren Geschichte in ihrer ganzen, sehr lauten und schrillen Absurdität präsentiert wird. Nachdem der Film zum Kult geworden war, trat die Band 1992 zum ersten Mal tatsächlich live bei den MTV Music Awards auf und spielte danach ein Album ein.
Di., 20.30 Uhr, Koki, Lübeck
Die Frau in Gold
GB 2015, R: Simon Curtis, D: Helen Mirren, Ryan Reynolds
In dieser wahren Geschichte wird einer der bekanntesten Fälle einer Restitution von Raubkunst erzählt. Helen Mirren spielt die in New York lebende Jüdin Maria Altmann, deren Familie ein Bild von ihrer Tante Adele gehörte, das von Gustav Klimt gemalt wurde und die Hauptattraktion eines Wiener Kunstmuseums wurde. Die österreichischen Behörden weigerten sich, ihre Besitzrechte anzuerkennen, und mithilfe eines Anwalts klagte sie vor dem obersten Gerichtshof. Der Film wird begleitend zur Ausstellung „Spuren der NS-Verfolgung“ im Museum August Kestner in Hannover gezeigt.
Mo., 20.15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover
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