Razzia gegen mutmaßliche Islamist*innen: Ehepaar in Hessen verhaftet
In Hessen und NRW wurden mehrere Haushalte mutmaßlicher Islamist*innen durchsucht. Einige wollten offenbar bald nach Syrien.
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Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um ein 26-jähriges Ehepaar aus Raunheim, die zusammen mit ihren Kleinkindern im November 2016 versucht haben nach Syrien auszureisen. Dort wollten sie an Kampfvorbereitungen und Waffeneinweisungen durch islamistische Terrorgruppen teilnehmen. Die gefälschten syrischen Pässe des Paares fielen den Beamt*innen an der türkisch-syrischen Grenze auf, sodass das Ehepaar damals wieder nach Deutschland ausgewiesen wurde. Nun sollen sie noch diesen Donnerstag den Haftrichter*innen vorgeführt werden.
Die weiteren Verdächtigen sollen anderen Personen dabei geholfen haben, Deutschland zu verlassen, um in von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat beherrschte Gebiete zu reisen. Medienberichten zufolge soll die Gruppierung schon länger im Fokus der Sicherheitsbehörden gestanden haben. Da bei einigen von ihnen die Ausreise nach Syrien offenbar kurz bevorstand, sei nun der Übergriff erfolgt.
Laut Angaben der Deutschen-Presse-Agentur waren dabei über 200 Beamt*innen im Einsatz, insgesamt beschlagnahmten sie Bargeld in unterer fünfstelliger Höhe, Messer sowie diverse Unterlagen. Gerüchte, nach denen es bei den Durchsuchungen um einen möglicherweise kurz bevorstehenden Terroranschlag in Deutschland gegangen sei, wies ein Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen als „Unsinn“ zurück.
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