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Downgrade bei der Post

Paketzusteller und MitarbeiterInnen der Billigtochter DHL Delivery sollen unter einem Dach arbeiten. Verdi befürchtet Ausstieg aus Tarifvertrag

Die Deutsche Post legt einem Bericht der Zeitung Die Welt zufolge ihre Paketzustellung mit dem Versand der Billigtochter Delivery zusammen. Auch die Verwaltungsarbeit in den Niederlassungen werde gekürzt und aus zehn Standorten abgezogen.

Hintergrund der Fusion ist laut Welt ein Sparprogramm von Post-Chef Frank Appel, der den Gewinn in der Brief- und Paketsparte um eine halbe Milliarde Euro erhöhen wolle. Die Post ist börsennotiert und steht damit unter dem Druck institutioneller Anleger. Anfang vergangener Woche war den Angaben zufolge ein sogenanntes Einigungsstellenverfahren vor dem Düsseldorfer Landgericht gescheitert. Dort hatte sich der Konzernbetriebsrat der Post darum bemüht, bei der Zusammenlegung gleichen Lohn für gleiche Arbeit durchzusetzen.

Nun will Appel dem Bericht zufolge die Teile fusionieren. Das Unternehmen teilte laut Welt mit, dass es „den geltenden Regelungen entsprechend“ möglich sei, in der Paketzustellung gemeinsame Betriebe zwischen der Deutschen Post AG und den Tochtergesellschaften der DHL-Delivery einzurichten.

2018 war bekannt geworden, dass auch Briefzusteller mit den Mitarbeitern aus der Billigtochterfirma Delivery zu einem Betrieb zusammengelegt werden sollen. Die Gewerkschaften befürchteten bereits damals eine Aushöhlung der Tarifverträge.

Sollten die aktuellen Fusionspläne umgesetzt werden, würde der Konzern Neuland betreten: Paketboten aus zwei komplett unterschiedlichen Arbeits- und Lohnwelten könnten künftig direkt nebeneinander arbeiten. Betroffen wären Mitarbeiter der Deutschen Post Aktiengesellschaft, die nach dem Haustarifvertrag angestellt sind. Auf der anderen Seite die rund 13.000 Beschäftigten der Tochterfirma Delivery, die nach dem Logistiktarif der jeweiligen Bundesländer bezahlt werden. Dieser Tarif liegt etwa ein Viertel unter den Löhnen des Konzerns. Auch die Arbeitszeit ist unterschiedlich.

Die Gewerkschaft Verdi strebt einen gemeinsamen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Deutschen Post und ihrer Billig-Tochter Delivery an. Die Mitarbeiter der Tochter sollen in den Haustarifvertrag überführt werden, entsprechende Verhandlungen liefen, bestätigte Verdi in einem Schreiben an die Beschäftigten der Post. (rtr)

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