Editorial von Edith Kresta und Sabine Seifert zur taz-Serie „Wohnen ist Heimat“: Das Recht auf ein Zuhause
Eine Wohnung, sicher und bezahlbar. Ein Ort, an dem man sich geborgen und wohl fühlt, zu Hause eben. So elementar verorten wir den überstrapazierten, ideologisierten Begriff Heimat. Ada Colau, die Bürgermeisterin von Barcelona, hat bei einer UN-Konferenz der Städte in diesem Sommer das Recht auf angemessenes Wohnen als Menschenrecht eingefordert, das bereits im UN-Sozialpakt formuliert ist. Colau sieht dieses Recht bedroht durch: Immobilienspekulation, Tourismus, Zwangsräumungen, Gentrifizierung, den Ausverkauf der Städte.
In Rom (siehe Nahaufnahme Seite 4, 5) besetzen Menschen Wohnungen nicht aus politischer Überzeugung, sondern weil sie so arm sind, dass sie sich nicht mal die Miete für eine Wohnung der wenigen kommunalen Wohnungsbaugesellschaften leisten können. In Wien dagegen hat die Stadt ihren traditionell hohen Bestand an kommunalen Wohnungen nie verscherbelt – und gerade erst schärfere Gesetze gegen steigende Mietpreise beschlossen.
In unserer neuen, mehrteiligen taz-Serie (immer donnerstags) fragen wir: Wie können wir angemessen, also gut, wohnen? Welche Modelle, Visionen, Projekte gibt es? Was können die Städte, was kann die Politik tun? Wie lassen sich gute und zugleich preiswerte Wohnungen realisieren? Wann sagen wir: „Wo ich wohne, ist Heimat“?
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