piwik no script img

AfD-AustrittKöniger verlässt seine Partei

Das AfD-Vorstandsmitglied Steffen Königer hat seinen Austritt aus der Partei erklärt. „Die Bürgerlichen in der AfD haben den Kampf gegen die Destruktiven in der Partei in vielen Landesverbänden endgültig verloren“, erklärte der Brandenburger Landtagsabgeordnete am Donnerstag. In der AfD nehme die „Begeisterung über bewusste Grenzübertritte von wenigen Protagonisten nicht ab.“ Eine möglicherweise drohende Beobachtung durch den Verfassungsschutz werde dabei von vielen Funktionsträgern fahrlässig in Kauf genommen.

Als Beispiel nannte Königer die Debatte über den Parteinachwuchs. Einige AfD-Mitglieder haben sich dafür ausgesprochen, der Jungen Alternative den Status als Jugendorganisation der Partei abzuerkennen – andere, darunter Königers eigener Landesverband, sind dagegen.

Königer selbst gehörte 2015 zu den Unterzeichnern der von Björn Höcke initiierten Erfurter Resolution. Vor einem Jahr sorgte er auf einem Bundesparteitag der AfD für einen Eklat, als er das deutsche Bildungssystem als „totalen Krieg gegen das Volk der Dichter und Denker“ bezeichnete. Gemeinsam mit Guido Reil, ebenfalls Beisitzer im Bundesvorstand, setzte Königer in diesem Jahr innerhalb der AfD die Idee einer bundesweiten Demonstration in Berlin durch. Die AfD konnte dafür im Mai rund 5.000 Menschen mobilisieren, mindestens 25.000 Menschen protestierten gegen den Aufmarsch.

Auf dem AfD-Bundesparteitag Mitte November hatte sich Königer erfolglos als Kandidat für die Europawahl beworben. (dpa, taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen