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Tödlicher Schuss nach Pokerspiel

Kripo fahndet: Frau wurde in Weddinger Kneipe erschossen, Mann zusammengeschlagen

Auch zwei Tage nach einem tödlichen Schuss und einer blutigen Schlägerei in einer Kneipe in Gesundbrunnen hat die Berliner Kriminalpolizei noch keine Hinweise auf die Täter. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Weitere Informationen zu Erkenntnissen der zuständigen Mordkommission wurden am Montag von der Polizei und der Staatsanwaltschaft nicht veröffentlicht.

Eine junge Frau war in der Nacht zu Samstag in dem Stadtteil Gesundbrunnen im Berliner Norden erschossen worden. Zuvor soll in der Kneipe illegal Poker gespielt worden sein. In der Nacht gingen dann Männer in der Kneipe und auf der Straße davor mit Äxten, Hämmern und Baseballschlägern auf andere Männer los. Ein 39-jähriger Mann wurde schwer verletzt. Die Täter flüchteten.

Nach Zeitungsberichten soll die getötete 23-jährige Frau aus Bosnien und Herzegowina stammen. Auch andere Menschen, die sich dort aufhielten, sollen aus Balkanländern kommen. Zu Spekulationen, dass ihr Vater versehentlich den tödlichen Schuss abfeuerte, äußerten sich die Ermittlungsbehörden nicht. In der Nähe der Kneipe hängen Videokameras an den Hauswänden oder Eingängen, deren Aufzeichnungen Hinweise liefern könnten.

Der Stadtteil Gesundbrunnen, im Bezirk Mitte zwischen Wedding und der früheren Mauer gelegen, gilt als Problemkiez mit hohen Kriminalitätsraten. Vorfälle in der Gegend um die Prinzenallee und Soldiner Straße beschäftigen die Polizei häufiger. Im Oktober 2017 schoss in der Prinzenallee ein 50-jähriger Mann mehrfach auf einen 30-Jährigen. Im Juli dieses Jahres feuerten Unbekannte mehrere Schüsse auf ein Lokal ab. (dpa)

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