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Tschüß Studiengebühren

UMVERTEILT In Hamburg ist das Studium ab heute wieder kostenlos. Unis erhalten Kompensation. Weil die nicht reicht, gibt es weniger Plätze

Die 2007 in Hamburg eingeführten Studiengebühren sind ab heute Geschichte. Die 375 Euro pro Semester müssen Studierende nicht mehr zahlen. Weiter fällig wird der „Semesterbeitrag“ für das obligatorische HVV-Ticket und diverse Verwaltungskosten von 288 Euro. Die Hochschulen erhalten einen Ersatz in Höhe von 37,8 Millionen Euro.

„Studiengebühren sind sozial ungerecht“, sagt Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). „Sie schrecken nicht zuletzt junge Menschen, die keinen traditionell akademischen Hintergrund haben, von einem Studium ab.“ Es sei Kernaufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass junge Frauen und Männer auf hohem Qualitätsniveau studieren können. „Das ist jetzt in Hamburg endlich wieder möglich.“

Allerdings wird der Kampf um die Plätze härter. Bis 2016 müssen Hamburgs Hochschulen rund zwölf Prozent der Studienplätze abbauen. Dies liegt zum Teil am Auslaufen der Bundesprogramme (Hochschulpakt I und II), aber auch an der Sparpolitik des SPD-Senats. Der will wegen der Schuldenbremse die Hochschul-Budgets bis 2020 nicht mehr an reale Kostensteigerungen anpassen. Die Wissenschaftssenatorin hofft nun auf neue Bundesprogramme. KAJ

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