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Radio-Bremen-Autor bei rechter ParteiJournalist will AfD zähmen

Ein Radio-Bremen-Autor ist im Landesvorstand der Bremer AfD. Er suche dort „konservative“ Antworten, sagt er. Dabei ist der Bremer Parteiverband besonders rechts.

Hetze: Die Bremer AfD tendiert zum Rechtskurs des Björn Höcke Foto: dpa

BREMEN taz | Der Bremer Journalist Hinrich Lührssen will sich in der „Alternative für Deutschland“ (AfD) angeblich für einen „fairen Umgang mit den Medien“ und für Grundgesetz-konforme Positionen einsetzen. Das erklärte der Radio-Bremen-Autor in einer Stellungnahme am Montag. Er reagierte damit auf Berichte, nach denen er in den Bremer Landesvorstand der AfD aufgenommen wurde.

Lührssen ist als freier Journalist für die Radio-Bremen-TV-Sendung „Buten un Binnen“ tätig, aber auch für „Stern TV“. Sein Engagement in der AfD sei „eine private Entscheidung“ Lührssens, hatte Radio-Bremen-Sprecher Jens Böttger der taz am Freitag erklärt. Man werde darauf achten, dass es zu keiner Vermischung mit seiner journalistischen Arbeit komme.

Bremen und Bremerhaven bräuchten „eine starke konservative Kraft“, erklärte Lührssen nun. Es gebe ein Misstrauen gegenüber den Medien, das er mit „Versäumnissen in der Berichterstattung vor allem über die Sicherheitslage und über die Asylpolitik“ erklärte. Dennoch wolle er für den Fortbestand der öffentlich-rechtlichen Sender eintreten. In der CDU finde er keine konservativen Werte mehr, sagte Lührssen der taz. Mit der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ will er indes nichts zu tun haben.

Die Bremer AfD allerdings steht innerhalb der Partei weniger für einen „konservativen“ als für einen besonders rechten Kurs mit Überschneidungen zur rechtsextremen „Identitären Bewegung“.

Der AfD-Landeschef und Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz gilt etwa dem völkisch-nationalistischen „Flügel“ und dem Thüringer AfD-Rechtsaußen Björn Höcke nahestehend. Auf dem letzten Jahrestreffen des “Flügel“ war er als Redner angekündigt. Im Juni hatte er am Rande eines Parteitages in Bremen unter anderem die freie Journalistin Andrea Röpke bedrängt, die für die taz und auch Radio Bremen arbeitet.

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