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KOMMENTAR: GERNOT KNÖDLER ÜBER DEN DEICHBAUDer Preis des Klimawandels

Der Senat baut vor, und das ist gut so. Eine Stadt, bei der ein Drittel ihres Gebiets – mitsamt 325.000 dort lebenden Menschen – hinter Deichen liegt, kann vor der Drohung eines Meeresspiegelanstiegs nicht die Augen verschließen. Der Fall macht klar, dass wir einen Preis für den prognostizierten Klimawandel bezahlen.

Ein Deichausbauprogramm ist eine große Sache – nicht nur vom Erd- und Finanzvolumen, das bewegt werden muss: Es gilt auch, mit Grundstücks- und Hauseigentümern zu verhandeln und Ausgleichsflächen zu finden für das ökologisch wertvolle Vorland, das durch eine Verbreiterung der Deiche verloren geht. Das wird für die Stadt nicht einfach werden und dürfte sichlange hinziehen.

Schon heute tut sich der Senat schwer, für seine vielen Projekte in dem einzigartigen Lebensraum an der Unterelbe Ausgleichsflächen und -maßnahmen zu (er)-finden. Doch gerade die Größe der Aufgabe bietet unter den Aspekten des Naturschutzes und der Lebensqualität Chancen.

Der Elbe als Lebensraum würde eine großzügige Rückdeichung guttun. Und die Strom- und Hafenbauer von der Hamburg Port Authority könnten damit die Probleme lindern, die durch die vielen Elbvertiefungen entstanden sind. Hier wäre eine schöne Interessenkoalition denkbar.

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