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Ostsee-Pipeline Nord StreamKlage gegen Gasleitung

Der Umweltverband Nabu beanstandet die Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Gazprom-Tochter Nord Stream 2 bestreitet die Vorwürfe.

Die Pipeline-Rohre liegen bereit, die Klage gegen die Pipeline läuft Foto: dpa

Am Freitag hat der Umweltverband Nabu Klage gegen den Bau der Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“ eingereicht, und am Montag folgte der Eilantrag am Oberverwaltungsgericht in Greifswald für einen Baustopp. Nord Stream 2 wehrt sich.

Die Nabu-Referentin für Meeresschutz Anne Böhnke-Henrichs erklärte, es seien Verfahrensfehler bei der Umweltverträglichkeitsprüfung aufgetreten. Diese sei bei einigen Projektergänzungen unvollständig. Zum anderen sei der Monitoring-Bericht, welcher die Verträglichkeit belegen soll, nicht öffentlich einsehbar.

Die Erdgas-Leitung ist ein Projekt der Gazprom-Tochter Nord Stream 2 AG und soll auf 1.200 Kilometern Gas von Russland nach Deutschland transportieren, und zwar auf dem Meeresboden der Ostsee. 55 Kilometer in mecklenburgischen Gewässern sind vom Greifswalder Bergamt genehmigt worden.

Die Umweltauswirkungen bewerte der Nabu anders als das Bergamt. Laut Böhnke-Henrichs sei die Wasserente deutlich mehr betroffen, als das Bergamt angibt. Auch die Wasserpflanzenbestände könnten zu Schaden kommen. Mit der Klage soll daher untersucht werden, ob die Verträglichkeitsprüfung rechtens ist.

Bereits 4,7 Milliarden Euro investiert

Die Nord Stream 2 AG hat bereits 4,7 Milliarden Euro in das Projekt investiert. Sollte die Klage Erfolg haben, könnte das wirtschaftliche Konsequenzen für das Unternehmen haben. Böhnke-Henrichs: „Wer wichtige Naturschutzvorgaben missachtet und wer ohne die Baugenehmigung abzuwarten in ein solches Projekt investiert, muss damit rechnen, dass die Genehmigung nicht kommt.“ Sie verwies zudem auf die noch ausstehenden Zusagen der anderen betroffenen Staaten.

Steffen Ebert, Pressesprecher von Nord Stream 2, lobte hingegen die Monitoring-Ergebnisse, denn sie „belegen eindrucksvoll, dass die Pipeline umweltverträglich gebaut werden kann und der Eingriff sehr lokal und ausschließlich temporär ist“. Die Pipeline könne helfen „die Klimaziele aus heutiger Sicht besser zu erreichen“, da die Erdgasverstromung nur halb so viel Kohlenstoffdioxid erzeuge wie die Kohleverstromung. Der Bau der Leitung sei zudem notwendig, um eine zukünftige Versorgungslücke Europas zu verkleinern, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und den Wettbewerb zu fördern.

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5 Kommentare

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  • Jetzt frage ich mich aber doch, ob denn die Förderung, Verflüssigung, der Transport etc. von Frackinggas aus den USA besser ist. Energieaufwändiger ist Frackinggas auf jeden fall, und damit erzeugt es auch mehr Treibhausgase.

  • Jetzt muss der NABU also auch noch gegen Russland Politik machen, und für Trump. Die Amis wollen ihr Fracking-Gas mit stinkenden Großfrachtern nach Europa verschiffen und an uns verkaufen. Da stören die Russen natürlich. Und Polen und die Ukraine sind lange und mehrfach verdächtig illegal Gas aus den Transitleitungen für den Eigenbedarf abgezapft zu haben. Da versteht man die Abneigung gegen die "Nord Steam2". Nur den NABU versteht man nicht - oder doch? Wieviel bezahlt man euch für euer scheinheiliges Veto? Ich habe mich schon oft gefragt, woher ihr immer wieder das Geld nehmt für eure Kampagnen.

  • Wie tief verläuft denn die Leitung in der Ostsee? Und wie tief und wie weit von der Küste entfernt taucht denn die Nabu-Wasserente? Wieviel Quadratmeter Lebensraum werden ihr denn tatsächlich weggenommen?

    Das Ganze ist schon ein wenig seltsam...

    Bezüglich der Einwände anderer Länder: Verläuft die Leitung denn durch die Hoheitsgewässer von anderen Ländern außer Deutschland und Russland? Wenn nein, haben andere Länder überhaupt das Recht, dagegen Einspruch zu erheben?

  • Der NABU als verlängerter Arm von Trump und Fracking-Lobby, na prima.

    • @Ansgar Reb:

      Dachte ich auch gerade.