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Real verkauft WehrmachtskitschEinmal hin, alles drin. Wirklich alles

Einen schicken Tropenhelm im Stile des Afrikakorps’? Einen Gürtel à la Wehrmacht? Gab es alles: im Onlineshop von Real.

Soldatenkoppel aus dem 1. Weltkrieg: Gott mit uns? Eher: OMG (Symbolbild) Foto: Imago/Steffen Schellhorn

Wer der NS-Zeit huldigen wollte, fand die passenden Accessoires im Onlineshop der Einzelhandelskette Real. Zum Beispiel einen „Afrikakorps Tropenhelm“ mit schwarz-weiß-rotem Emblem. Bei dem Helm handelte es sich allerdings um eine Reproduktion, stand in der Beschreibung. Nicht, dass eine Verwechslung aufkommt und Kunden denken, sie würden echte Devotionalien kaufen.

In der Metabeschreibung – also den Daten, die beispielsweise Suchmaschinen finden oder die auftauchen, wenn man den Link zum Produkt bei Facebook postet – zu einem Aufnäher stand: „Auch nach dem Tod kämpft dieser Schädel noch für die Ideale des ‚Dritten Reichs‘.“ Auch einen „Wehrmachts Hosengürtel“ (mit Spruch „Gott mit uns“ auf der Koppel) gab es im Shop.

Am Sonntag kam es wegen der Produkte zu einem Shitstorm in sozialen Netzwerken. Daraufhin nahm Real einige der Produkte aus dem Sortiment, den „Hosengürtel“ aber (zunächst) nicht.

Der Slogan „Einmal hin, alles drin“, mit dem Real wirbt, sollte wohl auch die rund zehn Prozent der Deutschen einschließen, die nach der aktuellen Mitte-Studie der Universität Leipzig gute Seiten am Nationalsozialismus sehen.

Doch wie kamen die Es-war-nicht-alles-schlecht-Artikel eigentlich in den Shop? Die Real-Pressestelle sagte der taz, dass der überwiegende Teil des Angebots von Dritt­anbietern im Real-Shop angeboten würde. Auch verweist sie darauf, dass die oben genannten Artikel den Regeln des Shops widersprächen: „Bereits seit dem Start des Real-Onlineshops als Onlinemarktplatz ist klar geregelt, welche Artikel angeboten werden dürfen.“ Auch der Hosengürtel, der in dem Real-Shop als eine Nachbildung des Originalmusters der deutschen Wehrmacht beschrieben wurde, ist schließlich Montagmittag entfernt worden.

Wie Real künftig dafür sorgen will, dass Artikel, die den Nationalsozialismus verherrlichen, nicht in den Shop kommen? Darauf gab es keine Antwort.

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5 Kommentare

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  • Hüstel... das Bild zeigt ein Koppelschloß aus Kaisers Zeiten; bei dem Zustand wahrscheinlich eine Reproduktion.

  • Das ist kein Nazigürtel. Middn Klick zu Wikipedia hädde das ein Qualitätsjournalist auch ma merkn könn' . Die Nazi-Wehrmacht verwendete logischerweise keine preussische Königskrone. Die Nazis hatte ein anderes Firmenlogo:



    [der Link wurde von der taz.kommune unkenntlich gemacht]

    • @el presidente:

      Bildunterschrift: "Soldatenkoppel aus dem 1. Weltkrieg: Gott mit uns? Eher: OMG (Symbolbild)"

       

      Is klar, ne..?! :)

    • @el presidente:

      Vielleicht wurde hier von Qualitätsjournalisten ein (auch als solches gekennzeichnetes) Symbolfoto benutzt, weil die Verwendung des "Originals" schon wegen dem darauf abgebildeten Hakenkreuz strafbar ist? Und selbst wenn Journalisten hier eine gewisse Freiheit zusteht - warum Nazizeichen abbilden, ist doch eh jedem bekannt, wie sie aussehen...

      • 8G
        83379 (Profil gelöscht)
        @Cerberus:

        Nein ist sie nicht solange der historische Kontext gegeben ist, was er in diesem Falle wäre.

        Der Spruch Gott mit uns ist älter als die Nazis und findet heute noch seinen Widerhall in heavy metal liedern.