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kommentarSchröder, der alte Rocker

Die Scorpions aus Hannover, Lieblingsband des Kanzlers aus Hannover, veröffentlichen eine Sammlung ihrer größten Hits. Und die klingen wie der Soundtrack zu Schröders Karriere …

Die in Kürze erscheinende „Platinum Collection“ der Scorpions umfasst eine fast vier Jahrzehnte währende Bandgeschichte – und gibt nebenbei auch eine verblüffende Antwort auf die alte Frage, was Gerhard Schröder eigentlich an den „Wind Of Change“-Rockern findet: Es gibt kaum einen Song der Scorpions, der nicht von der Karriere des Gerhard Schröder inspiriert wäre. Das Spektrum reicht von einer gescheiterten Ehe mit Hillu („When Love Kills Love“) über die erste Legislaturperiode ( „Trance“), sein Verhältnis zur Macht („Still Lovin’ You“) und zur SPD („Can’t Live Without You“), seine Freundschaft zu Wladimir Putin („Can’t Explain“) bis zu Schröders Einschätzung, regieren mache ihm „Spaß“ („Passion Rules The Game“). Aber auch Konflikte bleiben nicht ausgeklammert, etwa der Streit mit Lafontaine („Eye To Eye“), die Visa-Affäre („Crying Days“) oder die Entsendung deutscher Truppen in das Kosovo („Deep And Dark“).

„Bad Boys Running Wild“ erzählt die romantische Männerfreundschaft zwischen Schröder und Fischer, „Make It Real“ die inoffizielle Hymne der Agenda 2010. Seine Irak-Entscheidung würdigen die Scorpions mit „Moment Of Glory“. Und wenn Schröder nach der Wahl ( „He’s A Woman, She’s A Man“) heim nach Hannover muss, wird er sich mit der einfühlsamen Ballade „Coming Home“ trösten können. FRA

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