was tun in hamburg?
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Foto: Krop/Wikimedia

Mi, 1. 11., bis So, 5. 11., Barlach Halle K, Markthalle und Zentralbibliothek

Spielen mit Spielen

Ein Überblick über die Geschichte weiblicher Charaktere in Computerspielen von Ms. Pac Man bis Tomb Raider; ein Workshop, in dem man lernt, 3-D-Welten zu entwickeln; oder einer, in dem es um den Zusammenhang von Gaming und Familie geht: Mit verschiedensten Facetten eines spielerischen Umgangs mit den noch immer etwas verpönten Computerspielen beschäftigt sich ab Mittwoch „Play17“, die inzwischen 17. Ausgabe des Hamburger Festivals für kreatives Computerspielen, in mehr als 100 Programmpunkten.

 Im Fokus steht diesmal die Auseinandersetzung mit Computer- und Videospielen in Gesellschaft, Politik, Kultur und Bildung: Wie hat sich Spielkultur und deren Rolle in der Gesellschaft im Laufe der Zeit verändert? Und wie werden reale Ereignisse der Zeitgeschichte in digitalen Spielen repräsentiert? Das ganze Programm findet sich online unter www.play17.de. (matt)

Sa, 28. 10., 16 Uhr, Südausgang des Bahnhofs Altona; So, 29. 10., 15 Uhr, Ecke Woh­lersallee/Thadenstraße

Erinnern an„Polen-Aktion“

Die Entscheidung fiel kurzfristig: Im Schnellverfahren verhafteten Schergen des NS-Regimes am 28. 10. 1938 rund 17.000 polnische Juden. Ziel war, sie nach Polen abzuschieben, bevor ein neues polnisches Gesetz in Kraft trat, das all jenen die Einreise verweigerte, die länger als fünf Jahre im Ausland gelebt hatten. Es zielte auf genau jene im Ausland lebenden polnischen Juden, von denen etliche später in KZ umkamen. Zum Gedenken an jene 800 Polen, die damals aus Altona ausgewiesen wurden, findet am 28. 10. eine Veranstaltung des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden am Altonaer Gedenkstein statt. Am 29. 10. folgt ein Rundgang des Stadtteilarchivs Ottensen auf den Spuren jüdischer und katholischer Polen in Altona. (ps)

Do, 2. 11., 18 Uhr, Eröffnung, Staats und Universitätsbibliothek; Ausstellung bis 7. 1. 2018

Hosentasche-Großdichter

Kennen Sie Daniil Charms? Nein? Dann haben Sie was versäumt, absurde Miniaturen wie diese hier: „Da ging einmal ein Mensch ins Büro und traf unterwegs einen anderen Menschen, der soeben ein französisches Weißbrot gekauft hatte und sich auf dem Heimweg befand. Das ist eigentlich alles.“ Auch Stücke hat der 1905 in Leningrad Geborene verfasst, in denen manchmal einfach nur zwei russische Großdichter übereinander stolpern (und das ist eigentlich alles). So leichtfüßig aber seine Texte das Ewige neben das Lächerliche stellen und ganz Großes zusammenschnurren lassen auf Hosentaschenformat, so tragisch endete der Autor: Unter Stalin in die Psychiatrie gesteckt, starb Charms Anfang 1942 höchstwahrscheinlich an Unterernährung – infolge der deutschen Belagerung Leningrads.

 Die Staats- und Universitätsbibliothek zeigt nun schmucke Charms-Ausgaben, gestaltet von zeitgenössischen wie auch nachgekommenen russischen Künstlerinnen und Künstler. (aldi)