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Im Sumpf des Grauens

USA 1959, R: Roy Del Ruth, D: Beverly Garland, Lon Chaney Jr., George MacReady

Es kann heute noch die Kinopremiere eines amerikanischen B-Movies aus den 50ern gefeiert werden. Für „The Alligator People“ von Roy the Ruth wurde nämlich 2016 eine deutsche Synchronfassung produziert. Natürlich für den DVD-Markt, aber das Kino kann profitieren. Und so gibt das Metropolis zurecht damit an, dass der Film so noch nie vor einem zahlenden Publikum gezeigt wurde. Es geht um die Krankenschwester Jane, deren Mann an ihrem Hochzeitsabend spurlos verschwindet. Für die Schwarzweiß-Bilder war Karl Struss verantwortlich, der für seine Arbeit an Murnaus „Sunrise“ einen Oscar bekam.

So, 14.30 Uhr, Metropolis Kino, Hamburg

Texas Chainsaw Massacre

USA 1974, R: Tobe Hooper, D: Marilyn Burns, Allen Danziger, Gunnar Hansen

Bis 2011 war dieser Film in Deutschland verboten, jetzt darf er im Kino gezeigt werden. Vier Hippies werden von einer kannibalistischen Familie getötet und aufgegessen, nur eine Frau kann Leatherface und seiner Kettensäge entkommen. Nina Scholz schrieb in der taz über den Film, der damals noch auf dem Index stand: „Auch heute gibt es noch gute Gründe, sich den Film anzuschauen, denn er lieferte die Blaupause für ein Genre, das auf Variationen des immer Gleichen beruht: Er hat das Slashergenre nicht nur mitbegründet, er kreierte auch die motivischen Vorlagen, deren sich später bedient wurde.“

Sa, 23.59 Uhr, B-Movie, Hamburg

Sonita

D/Ir/CH 2015, R: Rokhsareh Ghaem Maghami

Die Doku läuft anlässlich des Welt-Mädchentags. Erzählt wird die wahre Geschichte eines afghanischen Mädchens, das verheiratet werden soll, in den Iran flieht und dort Rapperin wird. Der Film hat auf dem diesjährigen Sundance Film Festival den großen Preis der Jury und den Zuschauer­preis gewonnen.

Di, 16 Uhr, Cine K, Oldenburg

Clash

Äg/D/Fr 2016, R: Mohamed Diab

Mohamed Diab gelingt es, ein umfassendes Por­trät der ägyptischen Gesellschaft nach der Revolution von 2011 zu zeichnen. Allerdings beschränkt er sich auf einen einzigen, klaustrophobisch engen Spielort: 97 Minuten lang verlässt die Kamera diesen einen Gefängniswagen nicht, der so zur zentralen Metapher wird für das Ägypten des Jahres 2013. Ein Film, der als politische Parabel funktioniert, aber genauso als spannender Thriller.

Sa, 20.15 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

Zur Sache, Schätzchen

D 1968, R: May Spils, D: Werner Enke, Uschi Glas

Mit phlegmatischem Helden, verquerem Humor und Schwarzweiß-Bildern ist dies offensichtlich das Vorbild von Jan-Ole Gersters „Oh Boy.“ Dabei war „Zur Sache, Schätzchen“ düsterer geplant, nach dem Drehbuch sollte der Antiheld Martin von Polizisten erschossen werden. Doch während der Dreharbeiten 1967 wurde Benno Ohnesorg erschossen und darum inszenierte May Spils eine Gammler-Idylle aus Schwabing, in der Werner Enke sich nicht aufraffen kann, ordentlich zu scheitern.

Mi, 18 Uhr, City 46, Bremen

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