: Sauber verbrannt
Förderung Weil Erdgasfahrzeuge weniger CO2 ausstoßen, bleibt der Kraftstoff bis 2026 günstig
Bis 2026 wird Erdgas als Kraftstoff weiterhin nur mit einer reduzierten Energiesteuer belegt. Darüber verständigten sich Ende Mai die Regierungsfraktionen des Bundestages. Ein zentrales Argument für die Verlängerung: Die Klimaziele der Bundesregierung seien mit Elektrofahrzeugen allein nicht zu erreichen. „Die Verlängerung war überfällig, zuletzt brachte die Verunsicherung schon einen Marktrückgang“, kommentiert Timm Kehler, Vorstand von „Zukunft Erdgas“, einer Initiative der Initiative der deutschen Erdgaswirtschaft. „Das Verkehrsministerium schafft damit gute Voraussetzungen für die Entwicklung des alternativen Kraftstoffs.“ Die Steuerermäßigung wird bis 2024 im gleichen Umfang wie bisher fortgesetzt. In den folgenden Jahren wird sie dann schrittweise verringert.
Erdgasfahrzeuge stoßen etwa ein Viertel weniger CO2 als vergleichbare Dieselfahrzeuge aus. Gegenüber Benzinern wird sogar ein Drittel eingespart. Auch bei den aktuell stark diskutierten Emissionen von Stickoxiden (NOx) und Feinstaub können Erdgasfahrzeuge punkten. Anders als Dieselfahrzeuge und Benziner stoßen sie fast keinen Feinstaub oder Stickoxide aus. Ausschlaggebend für die Fortschreibung der Steuerermäßigung war auch, dass Erdgas zu 100 Prozent regenerativ erzeugt werden kann. Mit Biomethan und Power-to-Gas-Technologie lässt sich aus überschüssigem Ökostrom synthetisches, vollständig CO2-neutrales Erdgas erzeugen. Derzeit hat Erdgas bundesweit im Schnitt einen 20-prozentigen Biomethan-Anteil.
Im Vergleich zu derzeit viel diskutierten Elektrofahrzeugen hat Erdgasantrieb den Vorteil, dass die Technologie bereits ausgereift ist. Herkömmliche Verbrennungsmotoren können – leicht modifiziert – mit Erdgas betrieben werden. Jedes mit Benzin betriebene Fahrzeug lässt sich umrüsten. Ziel der Europäischen Kommission ist es, dass bis 2020 rund 10 Prozent aller Fahrzeuge in Europa mit Erdgas fahren. Wie beim E-Antrieb hakt es aber noch an der Infrastruktur.
Mit etwas mehr als 900 Tanksäulen in Deutschland ist das Tankstellennetz für Erdgas noch eher dünn, vor allem auf dem Land. In den größeren Ballungsräumen ist die Versorgung hingegen deutlich dichter. So gibt es im Raum Berlin über 50 Tankstellen, die auch Erdgas im Angebot haben. LK
www.erdgas.info
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