: Nach Hitzemarsch: Bundeswehr spricht erstmals von Fehlern
Die Offiziersanwärter sollten am 19. Juli einen leichten Marsch über sechs Kilometer absolvieren. Die Ausbilder hatten zuvor nicht an der Kaserne kontrolliert, ob die Rekruten ihre Ausrüstung vollständig dabeihatten, sondern erst nach dem Transport zum drei Kilometer entfernten Startpunkt des Marsches. Weil Gegenstände fehlten, musste ein Großteil der Offiziersanwärter zunächst zurück zur Kaserne marschieren – laut Bundeswehr war beides zusammen „eine nicht sachgerechte Führungsentscheidung“.
Die Bundeswehr kritisiert zudem, dass die Soldaten am 19. Juli teilweise im Laufschritt marschieren und zwischendurch Liegestütze absolvieren mussten. Solche Maßnahmen in der dritten Ausbildungswoche „widersprechen der Zielsetzung eines Eingewöhnungsmarsches und sind zu unterlassen“. Schließlich sei auch die angeordnete Bekleidung an dem warmen und feuchten Tag „Leistungsstand und Witterung nicht angepasst“ gewesen. Die Offiziersanwärter mussten mit Helm, Feldjacke und Splitterschutzweste marschieren.
Eine möglicher Grund für die fehlerhaften Anweisungen: Mehrere Vorgesetzte, darunter der zuständige Kompaniechef, seien am 19. Juli im Urlaub gewesen. Zwischendurch habe auch noch der Zugführer gefehlt, sodass Ausbilder mit weniger Erfahrung und niedrigerem Rang die Verantwortung gehabt hätten. Tobias Schulze
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen