: Es hapert weiter bei der Kita-Qualität
Bildung Bundesweit Unterschiede zwischen den Kitas. Sozialverbände fordern Qualitätsstandards
Der Studie zufolge kamen im Jahr 2016 4,3 Kinder auf eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft in Krippengruppen. Im Jahr 2012 waren es noch 4,8. In Kindergartengruppen verbesserte sich der Personalschlüssel von 9,8 auf 9,2 Kinder pro Fachkraft.
Große Unterschiede gibt es vor allem zwischen den westlichen und den östlichen Bundesländern. In den westlichen Bundesländern kommen auf eine Fachkraft durchschnittlich 3,6 Kinder unter drei Jahren sowie 8,5 Kinder über drei Jahren. In östlichen Bundesländern ist eine Betreuung für sechs Kinder unter drei Jahren und rund zwölf Kinder über drei Jahren zuständig.Das beste Verhältnis gibt es der Studie zufolge in Baden-Württemberg mit drei Unterdreijährigen sowie rund sieben Kindern über drei Jahren auf eine Fachkraft. Bundesweites Schlusslicht ist Sachsen mit 6,5 und 13,4 Kindern. Aber auch innerhalb der Bundesländer gibt es beträchtliche Schwankungen.
Die Experten empfehlen einen qualitätssichernden Personalschlüssel von einer Fachkraft auf drei Kinder in Krippengruppen sowie das Verhältnis von 1 zu 7,5 in Kindergartengruppen. Für einen kindgerechten Personalschlüssel müssten zusätzlich 107.200 vollzeitbeschäftigte Fachkräfte gewonnen und weitere 4,9 Milliarden Euro jährlich bereitgestellt werden.
Bundesfamilienministerin Katarina Barley (SPD) erklärte, um die Betreuung zu verbessern, müsse der Bund dauerhaft mehr Mittel zur Verfügung stellen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt forderte, dass alle Eltern für ihre Kinder einen Anspruch auf einen Ganztagsplatz in einer guten Kita haben müssten. Die Betreuung dürfe nicht vom Wohnort abhängen.
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