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nach der wahlWortkarge Wunder

Am Tag nach einer Wahl schlägt gewöhnlich die Stunde selbst ernannter Deuter. Im vorliegenden Fall jedoch bleiben selbst die Wortgewaltigsten unter ihnen ungewöhnlich schweigsam. Kein Wunder angesichts der neuen Unübersichtlichkeit in Berlin.

Kommentarvon Sven-Michael Veit

Kein Wunder aber auch im Hinblick auf die nur scheinbar klaren Verhältnisse in Hamburg. Im Stadtstaat liegt Rot-Grün klar an der Spitze, doch sind Zweifel angebracht, dass dieses Ranking von landespolitischer Bedeutung ist.

Zu kräftig sind die Wählerbewegungen zwischen Bundestags- und Bürgerschaftswahlen, zu vage erscheinen die erhofften Fingerzeige. Mal so eben lockere 20 Prozent zusätzlich wählen in Hamburg CDU, wenn Ole draufsteht, sonst eben nicht. Mit Bindung an eine Partei oder ein Programm hat das herzlich wenig zu tun, umso mehr mit der Person.

Das Gleiche gilt offenbar, wenngleich in weit geringeren Dimensionen, für den roten Schröder und den grünen Joschka. Dass SPD und GAL in Hamburg deutlich weniger Akzeptanz finden als auf Bundesebene, kann wahrlich nichts damit zu tun haben, dass sie an der Elbe schlechter opponierten als sie an der Spree regierten.

Die nächste Bürgerschaftswahl Anfang 2008 wird, das haben die unmissverständlich klar gemacht, die gestern an die Urnen schritten, hamburgpolitisch entschieden werden. Eine präzise thematische Trennung, die den hiesigen Parteien zur Nachahmung zu empfehlen ist. In Hamburg wird gewinnen, wer sich um Hamburg kümmert.

Oder zumindest so tut.

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