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Intransparente Kontrollfreaks

PARTEIEN In Myanmars politischen Parteien traut sich kaum jemand, Fragen zu beantworten

Die Demokratie soll ihnen zu einem besseren Leben verhelfen: Näherinnen in einer Industriezone in Rangun (Yangon) Foto: Lynn Bo Bo/dpa

Von Shoon Naing

In Myanmar gibt es inzwischen mehr als 90 politische Parteien. Die Hälfte von ihnen vertreten ethnische Minderheiten. Die beiden Hauptparteien sind die Nationale Liga für Demokratie (NLD), geführt von der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, sowie die Solidaritäts- und Entwicklungspartei der Union (USDP), die von ehemaligen Generälen gestützt wird.

Mit diesen beiden politischen Parteien zu kommunizieren ist eine enorme Herausforderung für Journalisten. Sie scheitern immer wieder bei dem Versuch, aktuelle Informationen zu erhalten. Denn die meisten Parteien, NLD und USDP eingeschlossen, sind nicht nur intransparent, sondern werden auch zentral kontrolliert. Die Folge: Es gibt kaum jemanden, der sich traut, auf Fragen der Journalisten zu antworten, ohne vorher eine Erlaubnis eingeholt zu haben. Doch diese dürfen dann nur ein oder zwei Personen in der Partei geben.

In Myanmar existiert noch kein Vertrauen zwischen politischen Parteien und Medien. Politiker halten die Medien für unzuverlässig. Auch mauern die Parteien bei kritischen Fragen. Die NLD etwa meidet Anfragen, die ihre eigene Parteiführung betreffen, wie der Teufel das Weihwasser.

Berichte über Parteien und politische Tendenzen gehören aber in Myanmars neuem Mehrparteiensystem eigentlich zu den wichtigsten Aufgaben der Medien. Seit den Reformen, die 2010 begannen, hat sich die Lage für Journalisten zwar verbessert, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns.

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