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PortraitDie Helfershelferin

Ombudsfrau für Geflüchtete: Annegrethe Stoltenberg Foto: dpa

In Hamburg hilft Annegrethe Stoltenberg schon lange Flüchtlingen. Sie war 14 Jahre Landespastorin und Vorstandsvorsitzende des diakonischen Werks, 2013 hörte die evangelische Theologin auf. Seit Montag leitet sie die von der Sozialbehörde neu eingerichtete Ombudsstelle für Geflüchtete. Sie arbeitet ehrenamtlich und ist nicht weisungsgebunden.

Was genau auf sie zukommt, weiß sie noch nicht, alles ist noch im Aufbau. Die Ombudsstelle wurde lange von verschiedenen ehrenamtlichen Helfergruppen gefordert, musste aber den Weg der politischen Zustimmung gehen. Und der dauert eben, gibt Stoltenberg zu. Zwei Jahre war die Stelle in Planung.

Konkrete Fälle liegen ihr noch nicht vor, aber sie kümmert sich bereits um erste Anfragen. Das Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen trägt ihre Pro­bleme heute an die Ombudsfrau heran.

Ein Schwerpunkt wird die Integration von Geflüchteten sein. Dabei kann Gewalt in Unterkünften ein Thema sein: „Da muss alles getan werden, um den Schutz zu gewährleisten.“ Stoltenberg fordert keine drakonischen Strafen für die Täter, sondern will deeskalieren.

Diese Vorsicht zeigt sich auch bei der Einschätzung ihrer Stelle. Die Koordinierung von Ehrenamtlichen und Flüchtlingen sei ein Thema von vielen. „Ich habe im Blick, dass dies nur ein Teil unserer sozialen Wirklichkeit ist. Ich glaube, dass ein weiter Horizont gut ist, Probleme realistisch einzuschätzen.“

Freude bereitet ihr, dass die Ombudsstelle von allen Seiten begrüßt wird, auch wenn sie Vorgänge kritisieren wird. Sozialsenatorin Melanie Leonhard gehe davon aus, dass Stoltenberg kein Blatt vor den Mund nimmt.

Als unabhängige Vermittlerin will sie nicht nur koordinieren, sondern auch korrigieren. Sie hat Zugang zu den Senatoren, den Bezirksamtsleitern und darf unangekündigt in Flüchtlingsunterkünften erscheinen. „Nur weil wir derzeit keine Erstaufnahmen mehr errichten müssen, bedeutet dies nicht, dass es keine Probleme mehr gibt“, sagt Stoltenberg. Sie merkt aber an, dass die Flüchtlingsarbeit in Hamburg generell gut laufe. „Vieles ist durch den Zentralen Koordinierungsstab Flüchtlinge erreicht worden.“ Philipp Steffens

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