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Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute wird im Max & Moritz die Frage „Wer braucht hier welche Bildung?“ diskutiert; die Grundthese: „Der kritischen Bildung und Wissenschaft bläst in Zeiten der neoliberalen Umgestaltung ganzer Gesellschaftsbereiche ein harter Wind entgegen.“ Ob Bildung anders organisiert werden kann, wird hier geklärt.

Am Dienstag findet vor dem Roten Rathaus der alljährliche Bildungsstreik statt, mit Demonstration und Aktionen, es geht gegen „Leistungsdruck, Konkurrenzlogik und frühes Aufstehen“ – eine originelle Forderung. Die Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin und die Antifaschistische Linke Berlin rufen gemeinsam mit weiteren antikapitalistischen Gruppen zum Bildungskampf auf. Bildet einen schwarzen Bildungsblock, könnte eine Parole lauten.

Am Samstag dann weitere Protesttage. Zum einen wird im Foyer des Schöneberger Rathauses der „Transgender Day of Remembrance“ begangen, um sich der Transgender zur erinnern, die überall auf der Welt Opfer von Übergriffen werden, und um die Täter und die hinter ihnen stehende sexistische Gesellschaftsordnung zu benennen. Allein 2009 sind bereits über hundert Morde an Transgenders bekannt geworden. Die gezeigte Ausstellung widmet sich den Opfern in Berlin, und es sind mehr, als man glauben mag. Später wird im Neuköllner Silverfuture weiterdebattiert.

Zeitgleich beginnt am U-Bahnhof Samariterstraße die jährliche Silvio-Meier-Demo, die an den vor 17 Jahren dort von Nazis ermordeten Antifaschisten erinnert. Diese Demonstration dient auch dazu, auf all die anderen hinzuweisen, die von Nazis angegriffen worden sind, und deren Namen nicht so sehr im kollektiven Gedächtnis haften geblieben sind. Denn, das muss man leider konstatieren, es sind einfach zu viele, derer man gedenken müsste. Auch 17 Jahre nach diesem Mord noch.

■ Bildung: Oranienstraße 62, Mo., 19.30 Uhr

■ Bildungsstreik: Rotes Rathaus, Di., 11 Uhr

■ Transgender: Schöneberger Rathaus, Sa., 16 Uhr

■ Silvio Meier: U-Bhf Samariterstr., Sa., 16 Uhr

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