Die Wochenvorschau für Berlin: Da blüht die nächste Veggie-Debatte
Die Kältehilfe zieht Bilanz, und Pflanzen stehen beim Veggie-Bürgerbegehren in Friedrichshain-Kreuzberg im Zentrum der Aufmerksamkeit: Es ist Frühling!
Wer den Winter überlebt hat, steckt seit einigen Tagen erleichtert den Kopf aus der Erde. Das gilt für die Pflanzen auf dem Balkon, aber auch für andere Großstadtgewächse. In den Parks und Cafés dürfte es Montag und Dienstag wieder voll werden. Wer kann, kommt aus Büros und Wohnungen und genießt die Sonne – bevor es Mitte der Woche dann wieder regnet.
Apropos Gewächse: Viele in Friedrichshain-Kreuzberg sind der Meinung, dass es etwa in Schulkantinen täglich auch ein rein pflanzliches Gericht geben sollte. Wenn die Initiatoren am Montag die Unterschriften übergeben, ist die mediale Aufregung garantiert: Veganes Essen im Bezirk der Alternativen – das bietet eine ideale Steilvorlage für all jene, die sich schon am Veggie-Day der Grünen abarbeiteten. „Angriff der Tofukrieger“, titelte der Kurier bereits vorab.
Currywurst oder Gemüsetaler? Die Berliner Türken stehen in den nächsten zwei Wochen vor einer dann doch etwas schwerwiegenderen Entscheidung. Am Montag öffnet das Wahllokal für hier lebende Türken, die über die Verfassungsreform in ihrem Land abstimmen wollen. Neinsager und Erdogan-Anhänger stehen sich auch in Berlin teils unversöhnlich gegenüber.
Mit dem Winter endet auch die Kältehilfe für Obdachlose, am Donnerstag wird Bilanz gezogen. Die Pressekonferenz verspricht in diesem Jahr spannend zu werden, schließlich geht die erste Saison unter der Sozialsenatorin der Linkspartei zu Ende. Elke Breitenbach hatte gleich nach ihrem Amtsantritt im Dezember gesagt, dass ihr der schnelle Ausbau der Kältehilfe sehr wichtig sei. Mal sehen, ob das mehr als warme Worte waren.
Abzuwarten bleibt auch, ob die Kältehilfe die Obdachlosen mit gutem Gewissen nach draußen entlassen kann – bei nächtlichen Temperaturen um die 7 Grad ist das nicht ohne. Mit dem Frühling beginnt das Warten auf den Sommer.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!