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Nische war gestern

Marktanalyse Rund 250 Aussteller werden auf der Fachmesse Vivaness erwartet: Die Naturkosmetik-Branche freut sich über einen boomenden Markt

Welchen Einfluss haben Richtlinien und Label sowie Gesetze?

In Deutschland erzielte Bio- und Naturkosmetik 2015 einen Zuwachs von 10 Prozent auf einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro. Das macht einen der Pio­niermärkte weltweit zum unbestrittenen Spitzenreiter für Naturkosmetik in Europa. Mit einem Marktanteil von 9 Prozent hat Naturkosmetik die naturnahe Kosmetik (6,2 Prozent) deutlich überholt. Zusammen erwirtschaften sie über 2 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der Gesamtkosmetikmarkt in Deutschland ist 13,3 Milliarden Euro schwer. Praktisch jeder vierte Konsument in Deutschland greift zu naturnaher und Naturkosmetik. So zeichnet sich auch 2016 wieder ein stabiles Wachstum ab. Laut Branchenexpertin Elfriede Dambacher, Naturkosmetik Verlag, Dortmund, die mit Partnern aus der Marktforschung jedes Quartal Zahlen zum Naturkosmetikmarkt erhebt und zusammenstellt, „konnte der Markt im ersten Quartal 2016 bereits wieder rund 10 Prozent Wachstum verbuchen“.

Die Top fünf Naturkosmetik-Märkte in Europa sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Österreich/Schweiz. Gemeinsam erwirtschaften sie gut drei Viertel des Europäischen Umsatzes für Natur- und Biokosmetik, der von Experten auf mittlerweile über 3 Milliarden Euroo geschätzt wird. Ihr Anteil an den einzelnen Märkten in Europa wird von Fachleuten mit 3 bis 4 Prozent des jeweiligen Kosmetikmarktes angegeben, mit Ausnahme von Deutschland, wo der Anteil wie oben erwähnt bereits über 9 Prozent beträgt.

Nicht nur deutsche Verbraucher bevorzugen in wachsendem Maße nachhaltige Produkte – der Trend ist weltweit spür- und messbar. Amarjit Sahota, Gründer und Geschäftsführer der Londoner Consulting Organic Monitor, erklärt: „Der globale Markt für Natur- und Biokosmetik wächst um rund 1 Milliarde US-Dollar jährlich und hat 2015 den geschätzten Umsatz von 12,5 Milliarden US-Dollar erreicht. Europa und Nordamerika tragen die größten Anteile bei, aber vor allem auch Asien zeigt aktuell hohe Wachstumsraten.“

Auch das amerikanische Marktforschungsunternehmen MarketResearch, Rockville, Maryland, geht in seinem aktuellen Report auf die Entwicklung des Natur- und Biokosmetik-Sektors von 2016 bis 2022 ein. Nach diesen Prognosen wird das Wachstum im entsprechenden Zeitraum bei jährlich über 10 Prozent und 2022 der globale Umsatz bei 19,8 Milliarden US-Dollar liegen. Als Gründe hierfür werden in der Studie mit dem Titel „World Organic Personal Care and Cosmetic Products Market“, wie auch von anderen Branchen-Insidern, das wachsende Gesundheitsbewusstsein sowie das zunehmende Interesse an natürlicher Kosmetik und Körperpflege angeführt. Der US-Markt liegt laut Studie im globalen Ranking auf Platz eins, gefolgt von Europa und Asien, dem die Marktforscher das höchste Wachstumspotenzial in den nächsten Jahren zuschreiben. Bei der Entwicklung werde der Onlinehandel weltweit eine wichtige Rolle spielen. Die Marktforscher von MarketResearch prognostizieren einen Zuwachs von jährlich fast 12 Prozent beim E-Commerce.

Rund 250 internationale Aussteller werden auf der Fachmesse Vivaness erwartet. Auf einem Kongress, der auf der Messe für Naturkosmetik veranstaltet wird, analysieren die Akteure: Welche Trends und Entwicklungen verbergen sich konkret hinter den Zahlen? Und welchen Einfluss haben die Rahmenbedingungen, bestimmt durch Richtlinien und Label sowie nationale und europäische Gesetze, Verordnungen und Handelsabkommen auf die zukünftige Marktentwicklung? LK

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