Boulevard der Besten: PaulToetzke
Keine Frage, Schiebermützenträger sind selten geworden. Gerade deswegen ist Paul aber schon aus einiger Entfernung zu erkennen. Ohne die Mütze mit Karomuster sieht man ihn (fast) nie.
Paul ist ein Multitalent. Er spricht Deutsch, Englisch, Polnisch, Russisch und – nach eigener Aussage eher schlecht – Französisch. 1990 in Heidelberg geboren studierte er erst in den Niederlanden, dann in Berlin Osteuropastudien und kam vor einem Jahr schließlich für ein dreimonatiges Praktikum zum Reportage-Ressort der taz.
In seinen Reportagen ist Paul immer nah am Menschen, spricht mit Leuten, mit denen sonst keiner spricht, und reist dafür in Länder, in die nur wenige reisen: Aserbaidschan, Armenien, Georgien. Seine Leidenschaft für Osteuropa begann mit einem Auslandssemester in Krakau: „Die Stadt war eigentlich nicht meine erste Wahl, deswegen wusste ich damals nicht, ob ich mich über die Zusage freuen sollte. Aber das war wirklich das Beste, was mir passieren konnte“, sagt er heute. Seine Reisen dokumentiert er auch als Fotograf mit eindrücklichen Bildern „Ich suche nach dem Foto, das keinen Text braucht.“
Im Januar kehrt er als Reporter zur taz zurück und schließt sich dem taz.meinland-Team an, welches anlässlich der Bundestagswahl 2017 durch Deutschland tourt.
Für das Projekt ist er ein Schatz. Nicht nur, dass er am gefühlt kältesten Tag in diesem Winter für taz.meinland einen ganzen Dienstag lang von morgens bis spätabends als Reporter vor der Kamera stand: In der Lausitz. Mitten im Kohletagebau. Und in der Kirche, die ja auch irgendwie nie warm wird. (Die Schiebermütze wanderte dort tatsächlich für kurze Zeit vom Kopf und man konnte einen Blick auf die darunterliegenden Haare erhaschen. Sie sind dunkelblond). Er schrieb auf dem Rückweg nach Berlin mitten in der Nacht auch noch einen Text über die Veranstaltung, der alle Seiten sprechen lies. Nicht nur Multitalent, sondern auch multimedial.
„Es gibt noch so viel zu entdecken, so viel zu erzählen. Ich freue mich, jetzt auch in Deutschland viel herumzukommen.“ Man wird also noch viel lesen von ihm in der taz. Gut so!
Ann-Kathrin Liedtke
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