: Kurzfilme mal im Kino
Aktionstag Am kürzesten Tag im Jahr wird zum fünften Mal der Kurzfilmtag gefeiert. Viele Kinos in ganz Norddeutschland beteiligen sich daran
Die Idee leuchtet sofort ein: Am kürzesten Tag des Jahres könnten Kino doch ausnahmsweise mal Kurzfilme zeigen. Seit 2012 gibt es bereits einen entsprechenden Aktionstag der AG Kurzfilm, an dem bundesweit über 250 Kinos teilnehmen. In ihnen wird nicht etwa ein von den Initiatoren ausgewähltes Einheitsprogramm präsentiert. Jedes Kino stellt selbst eine Auswahl zusammen.
Die Kinomacher haben sich dabei auch über die Präsentation Gedanken gemacht. Besonders kühn ist das Konzept des „Cine k“ in Oldenburg, das zwar zwei beheizbare Kinosäle bespielt, aber am 21. Dezember doch lieber umsonst und draußen Kurzfilme zeigen will. Zwischen einem Kurzfilmblock für Kinder ab fünf Jahren und dem Programm für Erwachsene gibt es zum Aufwärmen eine Feuershow der Kleinkünstlerin Natascha.
Im „Universum“ in Braunschweig geht es sommerlicher zu. Unter dem Titel „Naturfreunde“ werden dort zehn „immergrüne Kurzfilme“ gezeigt. In der Bremer Schauburg läuft dagegen eine weihnachtliche Auswahl unter dem Titel „Shorts for one x-mas“ mit Produktionen aus Neuseeland, Schweden, Großbritannien und Russland. Das Filmtheater Hasetor hat sich mit „Golden Shorts“ für eine Auswahl von Publikumslieblingen internationaler Festivals im Spätprogramm ab 22.30 Uhr entschieden. Es gibt auch Filmpakete, die von einzelnen Cineasten kuratiert werden: Das Koki in Lübeck präsentiert eine Auswahl des Schauspielers und Filmemachers Piet Fuchs, zu der eine Komödie mit Laurel & Hardy gehört. Im Bremer City 46 läuft eine Auswahl von animierten Filmen, die der Theaterleiter Alfred Tews zusammengestellt hat. Zum Auftakt gibt es die Vorpremiere des Trickfilms „Schreivogel“ nach einem Kinderbuch von Heinrich Hannover.
Das Hamburger Metropolis, das finanziell am besten ausgestattete Kommunalkino Norddeutschlands, bietet das längste und anspruchsvollste Programm zum Kurzfilmtag. Ab 17 Uhr kann über eine Reihe von Zwanzigminütern mit Buster Keaton gelacht werden, die vor einigen Jahren digital restauriert wurden und mit englischen Untertiteln laufen.
Im Anschluss gibt es frühe Kurzfilme der „Münchner Gruppe“, die zu den Jungfilmern der 60er-Jahre zählen. Darunter sind Erstlingswerke von Klaus Lemke und Rudolf Thoma, vor allem aber eine Vorstudie von May Spils und Werner Enke zu deren Erfolgskomödie „Zur Sache Schätzchen“. Ab 21.15 Uhr läuft dann als Rausschmeißer eine etwa zwei Stunden lange Auswahl mit Filmen, die beim deutschen Kurzfilmpreis 2015 nominiert oder prämiert worden sind. HIP
Kurzfilmtag: 21. Dezember. Weitere Infos unter http://kurzfilmtag.com
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