: Daniél Kretschmar hört auf den Sound der Stadt
Die redaktionelle (und sehr vernünftige) Entscheidung, die Konzertankündigungen auch mit der Information zum Eintrittspreis zu versehen, bringt bisweilen ungeahnte Probleme mit sich. Die von den Veranstaltern und Konzertkassen angegebenen Preise variieren zum Teil erheblich, ob die Angaben für den Vorverkauf oder die Abendkasse gelten, bleibt nicht selten unklar, und manchmal ist es überhaupt unmöglich, Auskunft zu erhalten. Dem journalistischen Gebot folgend, dass jede recherchierte Information von mindestens zwei, besser aber drei voneinander unabhängigen Quellen bestätigt sein sollte, müsste man für die Ermittlung der Eintrittspreise eine Vollzeitstelle (zynischere Gemüter mögen auch sagen: einen Praktikumsplatz) einrichten. Aber ich will Sie nicht mit meinen Alltagsproblemen langweilen und Ihnen statt dessen empfehlen, über Ihre eigenen nachzudenken und zu lachen. Wie der Zufall so will, ist zu diesem Behufe am Samstag Manfred Maurenbrecher mit seinem Programm „Hoffnung für alle“ im Grünen Salon zu Gast. Am Montag grooven die Alternative-Rock-Urgesteine Yo La Tengo, deren 1990er-Album „Fakebook“ ich mal irrtümlich für den Namensgeber eines bekannten social network gehalten hatte, im Astra. Am Dienstag setzen uns The Sonics in eine Zeitmaschine: Im Gegensatz zu Metacoverbands wie Franz Ferdinand verstecken die Amerikaner ihre Vorliebe für klassischen Rock (Typ Garage) nicht hinter Art-School-Gesäusel, sondern spielen, als wär grad 1965 angebrochen. Am Mittwoch schließlich lässt sich am Ohrenstrand den Herren Balzer und Schäfer lauschen, wie sie die Verbindung zwischen Stockhausen (repräsentiert durch das Kammerensemble Neue Musik) und Krautrock (hier als Gast der Stockhausen-Schüler und Can-Bassist Holger Czukay) aufzeigen.
■ Manfred Maurenbrecher: Grüner Salon, Sa., 20 Uhr. 12/10 €
■ Yo La Tengo: Astra Kulturhaus, Mo., 20 Uhr. 22 €
■ The Sonics: SO 36, Di., 20 Uhr. 20 € ■ Ohrenstrand: Pfefferberg, Mi., 20 Uhr. 8/6 €
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