piwik no script img

Explodierende Kosten

Probleme Bau der Gedenkstätte zu Flucht und Vertreibung verzögert sich

Die Sanierung des Deutschlandhauses in Berlin soll 15,3 Mil­lionen Euro teurer werden als geplant. Statt der veranschlagten 37,6 Millionen Euro wird jetzt mit insgesamt fast 53 Millionen Euro gerechnet, wie die Präsidentin des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung, Petra Wesseler, am Montag am Rande des Richtfests mitteilte.

Schon bisher war bekannt, dass sich die Fertigstellung des Baus bis 2018 verzögert. Ursprünglich sollte das dort geplante Dokumentationszen­trum zu Flucht und Vertreibung schon in diesem Jahr öffnen. Über das Projekt gibt es seit Jahren Streit.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) betonte, die zusätzlichen Kosten seien nicht auf Änderungswünsche der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung zurückzuführen. Die Stiftung werde mit einem Flächenanteil von rund 40 Prozent nur Mieter des Hauses sein. Die Verantwortung für das Projekt liege ausschließlich beim Bundesbauministerium.

Dessen Präsidentin, Wesseler, nannte die Sanierung eine große Herausforderung: „Sowohl der Baugrund wie auch der Baubestand steckten voller Überraschungen.“ Auch gestiegene Baupreise und erhöhte ­Honorare seien mitverantwortlich.

Grütters plädierte dafür, die Verzögerung für eine „Nachjustierung“ der geplanten Dauerausstellung zu nutzen. Die Vorschläge der neuen Stiftungsdirektorin, Gundula Bavendamm, hätten den Stiftungsrat beeindruckt. Die Historikerin ist nach Querelen um den Stiftungsvorsitz seit April im Amt. (dpa)

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen