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Die Liste

Zu vermieten: Bischofsresidenz Foto: Michael Schick/imago

Umnutzung Der ehemalige Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hatte seinen Bischofssitz 2013 mit ein paar kleinen Annehmlichkeiten ausgestattet: bronzene Fensterrahmen, ein Koi-Becken, iPads an den Wänden, Flachmembranlautsprecher, LED-Lichtlinien im Boden. Sechs Millionen Euro hat der Umbau gekostet – und den Bischof seinen Job. Doch jetzt will der Nachfolger, der Trierer General­vikar Georg Bätzing, nicht dort wohnen? Wir hätten da ein paar Ideen für die Umnutzung.

1. Swingerclub: Es ist alles da, was sich der anspruchsvolle Swinger wünscht: freistehende Wannen, maßgefertigte Möbel und Nischen. Im anfassfreudigen Dämmerlicht weisen LED-Lampen den Weg zur Nacktbar.

2. Museum für fertiggestellte Bauprojekte: Es geht doch! Und das soll man auch ruhig mal ausstellen: Dank himmlischer Unterstützung ist der Bischofssitz zu einem Vorzeigestück deutscher Bauprojekte geworden: ansehnlich, elegant und vor allem – fertig. Es streichelt die von BER und Elbphilharmonie geschundene deutsche Macher-Seele.

3. Japanisches Teehaus: Das Koi-Becken ist schon da. Es fehlen lediglich Natursteinlaternen, ein Kiesgarten, verstreute Kiefernnadeln, Tatami und ein Schwung Teeschalen. Wo ließe sich die „Torheit der Dinge“ (Okakura) schöner zelebrieren, als im hausgewordenen Protzraum eines gewesenen Bischofs.

4. Hüttengaudi: Klerikales Ambiente verleiht dem Umtrunk etwas Weihe: Messwein aus dem Drei-Liter-Eimer mit Strohhalm verteilt den Heiligen Geist von ganz allein. AWEI

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