heute in Bremen: „Gefährlich ist es immer“
ARTISTIK Die Trapezkünstlerinnen von Passe-Pieds zeigen ihre Streetshow in der Schaulust
29, Studium an der Fontys Hogeschool voor de Kunsten, Tilburg, seit 2009 mit Yolaine Dooms als mit der Silbermedaille des Internationale Circus-Festival Wiesbaden und der Bronzemedaille des Basler Zirkus-Festival ausgezeichneten Trapez-Formation Passe-Pieds europaweit auf Tour, die zusammen mit der Artistin Maya Peckstadt erstmals eine Streetshow zeigt.
taz: Frau Schubach, Sie sind mit Passe-Pieds schon mal in Bremen aufgetreten?
Eva Schubach: Ja, im Herbst 2014, im GOP-Varieté, in deren Programm „Die Spaßmacher“.
Damals war Passe-Pieds ein bereits hochdekoriertes Duo. Jetzt treten Sie, der Name Ihres Programms „N’importe trois“ verrät es, zu dritt auf. Wie kommt’s?
Zu dritt sind wir nur bei unserer Streetshow. Bislang hatten wir unsere Programme ausschließlich für geschlossene Theater entwickelt und sie auch dort gespielt. Wir wollten aber auch etwas für den Sommer und für draußen haben: Das ist aber eine ganz andere Art, zu arbeiten.
Und das ist zu dritt besser?
Wir fanden, zu zweit macht es Spaß, aber zu dritt ist es doch noch viel schöner.
Als Trapezkünstlerinnen im Freien, Akrobatik in der Höhe vor rohem Backstein und hartem Pflaster – ist das nicht saugefährlich?
Gefährlich ist es immer, auch im Theater. Das liegt nicht am Backstein: Dafür haben wir ja eine Matte. Allerdings spielt draußen das Wetter eine Rolle.
Wenn es regnet?
Auch wenn eine Gluthitze herrscht. Das hatten wir jetzt in Italien: Dann schwitzt man und die Hände können rutschig werden. Da muss man aufpassen – und notfalls eine Vorstellung abbrechen oder ausfallen lassen.
Ist Straßen-Akrobatik wilder als im Theater?
Nein, wie wild das wird, hängt vom Programm ab. Es ist viel unmittelbarer – durch den Kontakt zum Publikum. Im Theater wird man selbst angestrahlt, da blickt man ins Schwarz oder erkennt mit Glück Umrisse in der ersten Reihe. Auf der Straße sieht man die Zuschauer. Da rennt mal ein Kind durch die Szene oder es gibt direkte Reaktionen, auf die man eingehen sollte.
Lernt man das im Artistik-Studium?
Natürlich hatten wir auch Theaterkurse, aber auf alles vorbereiten, was auf der Straße passiert, können die natürlich nicht! Das ist ja das Schöne: Die Show verändert sich so ständig. Das ist immer etwas Neues, und sehr inspirierend.
interview: bes
Passe-Pieds „N’importe trois“: heute im Rahmen von „Von Nord nach West“, 20 Uhr, Schaulust, Güterbahnhof
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen