Warum die NPD vor der Wahl im Nordosten Hoffung hat: Bis zum letzten Mandat
Noch hat die NPD die Hoffnung auf den Erhalt ihrer Landtagsmandate in Mecklenburg-Vorpommern nicht aufgegeben. Am 4. September stimmt das Land ab – und die NPD will endlich „den historischen Erfolg“ erzielen, „der ihnen in Sachsen zuletzt nur ganz knapp versagt blieb: Den dritten Einzug in den Landtag eines Bundeslandes in Folge“. So steht es in der aktuellen Ausgabe der Parteizeitung Deutsche Stimme.
Statt Themenwahlkampf setzt die NPD dabei auf eine One-Man-Show: Spitzenkandidat Udo Pastörs. Ende April ließ eine Umfrage von Infratest Dimap die Rechten hoffen: Die NPD wollten damals vier Prozent der Befragten wählen. Neun Prozent gaben an, mit der politischen Tätigkeit von Pastörs im Schweriner Landtag zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. 81 Prozent kannten ihn.
Bei der Wahl geht es für die NPD um nichts geringeres als um ihre letzten Landtagsmandate – und die staatliche Bezuschussung. In Wismar hat die NPD unlängst ein neues Bürgerbüro eröffnet, in kleinen Orten und Gemeinden hängen bereits die ersten Plakate. Die AfD sei für sie keine Konkurrenz, sagt Pastörs in der Parteizeitung: „Sicher besteht die Gefahr, einige Stimmen an diese Partei zu verlieren, doch in der Hauptsache werden SPD und CDU hier zur Ader gelassen.“
arbeitet als freier Journalist und Autor über die rechte Szene nicht nur in Norddeutschland
In Sachsen verlor die NPD allerdings Wähler an die AfD und verpasste mit 4,9 Prozent knapp den Wiedereinzug. Das Ergebnis lässt die NPD nun hoffen und bangen. Denn es läuft dem europaweiten Trend entgegen, dass wenn Rechtspopulisten kandidieren, Rechtsextreme untergehen. Pastörs greift deshalb die AfD an: Die sei eine „national-liberale Partei“, die anderen Parteien vorhalte, „Volksverräter“ zu sein, da sie „hunderte Millionen Euro“ für „fremde Völkerschaften“ ausgäben, während gleichzeitig Hunderttausende Landsleute „sozial am langen Arm verhungern“ würden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen