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Eine Jeans reist um die Welt

Sauber Wie öko sind unsere Klamotten? Einige Label schließen giftige Stoffe aus. Synthetische Fasern sind nicht per se schlechter als Naturfasern

Wegweiser

In Deutschland produzierte Bekleidung darf keine problematischen Inhaltsstoffe enthalten. Da der Großteil der hier verkauften Textilien jedoch außerhalb Europas hergestellt wird, kann nicht ausgeschlossen werden, dass er Schadstoffe enthält. Der Begriff „Naturmode“ ist nicht geschützt und garantiert keine umweltfreundliche Produktion. Die folgenden Zertifikate stehen für eine klare Begrenzung von Schadstoffen und zum Teil auch für umweltfreundliche wie faire Produktion.

Naturtextil Best: http://naturtextil.de

Global Organic Textile Standard (GOTS): www.global-standard.org

Öko-Tex: www.oeko-tex.com

Naturland: www.naturland.de

Weitere Infos zu Textillabeln von der Verbraucherinitiative auf www.label-online.de

Weitere Informationen zum Fairen Handel:www.forum-fairer-handel.de, www.fairtrade-deutschland.de

In unseren Klamotten möchten wir uns wohlfühlen und nicht mit Schadstoffen kontaminiert werden. Unsere Haut kann durch direkten Kontakt mit Textilien entweder verwöhnt oder eben unangenehm gereizt werden. Zu den Verdächtigen im Kleiderschrank gehören unter anderem T-Shirts und Jeans: Sie bestehen aus Baumwolle, der global am weitesten verbreiteten Naturfaser. Konventionell angebaut, gehört sie zu den am stärksten mit Pestiziden behandelten Kulturpflanzen. Die Umwelt wird durch den Anbau zusätzlich geschädigt, weil dafür oft auch künstliche Bewässerung nötig ist. Wer modisch auf der sicheren Seite bleiben möchte, sollte bei Klamotten aus Baumwolle und Leinen darauf achten, dass sie aus kontrolliert biologischem Anbau kommen. Das erkennt man an dem Kürzel „kbA“. Damit ist garantiert, dass auf den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel vollständig verzichtet wurde. Kleidung aus Schurwolle kann man entsprechend der Europäischen Öko-Verordnung in „Bio“-Qualität kaufen. Die Kennzeichnung „kbT“ steht für „kon­trol­liert biologische Tierhaltung“. Sie garantiert artgerechte Tierhaltung und Fütterung sowie den Verzicht von Masthilfsmitteln. Die Tierarten sind an die Klima- und Lebensbedingungen der Region optimal angepasst.

Immer mehr Textilien bestehen aus Chemiefasern wie Polyester, Polyamid, Polyacryl oder Elasthan. Auch Mischungen aus Natur- und Synthesefasern sind verbreitet. Die rein synthetischen Fasern werden aus Erdöl, Erdgas und Kohle hergestellt. Solche Textilien haben den Vorteil, wasserabweisend, knitterarm, pflegeleicht oder dehnbar zu sein. „Aus Umweltsicht sind zunächst weder Textilien aus Naturfasern noch Textilien aus synthetischen Fasern die eindeutig bessere oder schlechtere Alternative“, so das Öko-Institut. „Aus beiden Fasern lässt sich Bekleidung herstellen, die hohen ökologischen Ansprüchen genügt, und bei beiden gibt es genügend Spielraum, auch die Herstellung umweltverträglich zu gestalten.“

Besser mit Ökosiegel: Baumwolle gehört zu den am stärksten mit Pestiziden behandelten Kulturpflanzen

Auch der Produktionsprozess kann es in sich haben. Wie bei Lebensmitteln gibt das Fairtrade-Siegel Orientierung. Es garantiert die Einhaltung sozialer Mindeststandards durch die Produzenten. Für andere Kriterien gibt es keine allgemein verbindlichen Ausschlussgarantien: Bis etwa eine Jeans im Laden liegt, hat sie im Schnitt über 50.000 Kilometer zurückgelegt. Die Baumwolle wurde in einem Land angebaut, in einem anderen Land weiterverarbeitet und gefärbt. Dann wurde ganz woanders die Hose zusammengenäht. Anschließend geht sie auf eine weitere Reise ins Geschäft. Lars Klaaßen

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