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„Die Mannschaft glaubt an sich“

Fansache (6) Was erwarten die Anhänger der Teams von der Fußball-EM? Heute: der Ukraine-Fan

privat
Boris Bagnyuk

23, ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen und frisch nach Berlin gezogen. Er lebt seit einem halben Jahr in der Stadt und macht hier das Abitur.

taz: Boris, was war dein schönstes Erlebnis als Fan?

Ich habe kein bestimmtes Lieblingsspiel. Aber ich habe ein liebstes Turnier, die WM 2006. Denn damals hat die Ukraine im Achtelfinale die Schweiz im Elfmeterschießen rausgeworfen und ist bis ins Viertelfinale gekommen, obwohl niemand damit gerechnet hätte. Wir sind erst gegen den späteren Weltmeister Italien rausgeflogen – am Weltmeister zu scheitern ist keine Schande. Damals hatten wir noch große Stars wie Andriy Schewtschenko im Team.

Wo in Berlin guckst du und mit wem denn?

Zu Hause mit Freunden.

Was ist bei der EM für euch drin?

Ich glaube, die Ukraine kommt wieder bis ins Viertelfinale. Wir sind in einer starken Gruppe, aber die Mannschaft ist in guter Form. Wir sind sonst nie bei einer EM gewesen, mal abgesehen von der EM in der Ukraine, die nicht gut gelaufen ist, und wir wissen, dass das hier der richtige Moment für uns ist. Ich bin optimistisch, dass wir wieder weit kommen.

Welche Stärke sollte man bei euch auf keinen Fall unterschätzen?

Unser Selbstvertrauen. Die Mannschaft glaubt an sich und wird alles geben. Gut ist auch unser offensives Mittelfeld mit Evgen Konoplyanka vom FC Sevilla und Andriy Yarmolenko von Dynamo Kiew. Die beiden werden vorne für viel Gefahr sorgen und unsere Stürmer mit guten Vorlagen bedienen.

Interview Alina Schwermer

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