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„Ein paar Jahre vorher“

ASTRO-SHOW Der sagenhafte Stern von Betlehem war sehr wahrscheinlich keiner, sondern zwei Planeten

Andreas Vogel

■ 43, ist Physiker und seit 2007 Direktor des Olbers-Planetariums der Hochschule Bremen.

taz: Herr Vogel, gehört der Stern von Betlehem überhaupt ins Planetarium und nicht eher ins Reich der Sagen und Märchen?

Andreas Vogel: Das ist natürlich Glaubenssache. Aber angenommen, da gab es tatsächlich eine Himmelserscheinung, dann ist es natürlich hochinteressant, und dann kommen auch nur wenige Dinge in Frage. Die älteste Theorie spricht von einem Kometen, aber da ein Komet von alters her eher als Unglücksbote gilt, erscheint das nicht sehr wahrscheinlich. Weihnachten wird ja schließlich als Fest der Freude und des Glücks gefeiert.

Es gibt ja auch die Idee von einer Supernova ...

Ja, Kepler hat die gehabt, aber: Ein explodierter Stern verschwindet niemals restlos, man müsste also irgendetwas von ihm finden. Man hat aber keine Spuren gefunden, die auf eine Supernova zur damaligen Zeit hindeuten, einfach gar nichts.

Ist es denn überhaupt möglich, eine Himmelserscheinung zu bestimmen, die vor über 2.000 Jahren stattgefunden haben soll?

Auf das genaue Jahr dürfen wir uns nicht festlegen. Die biblischen Geschichten sind ja erst lange nach dem Jahre null aufgeschrieben worden und dementsprechend ungenau datiert. In dem Jahr, in dem Jesus zur Welt gekommen sein soll, war König Herodes bereits mehrere Jahre tot, das wissen wir, also müssen wir ein paar Jahre vorher schauen. Und da ist etwas Interessantes passiert: Da sind sich nämlich Jupiter und Saturn über einen Zeitraum von mehreren Wochen immer näher gekommen.

Und das konnte man sehen?

Ja. Wenn sich zwei so helle Planeten extrem annähern, dann ist das von der Erde aus recht deutlich sichtbar.  INTERVIEW: SCHN

Sonntag bis Mittwoch, 16 Uhr, Olbers-Planetarium

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