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„In fünf Minuten erlernbar“

FRAUEN „One Billion Rising“ findet dieses Jahr am neuen „Bahnhof des Willkommens“ statt

Edda Lorna

48, ist Kulturwissenschaftlerin, Tanztheaterpädagogin, Zufriedenheitscoach, Initiatorin des „Bahnhofs des Willkommens“ und Organisatorin von „One Billion Rising“ in Bremen.

taz: Frau Lorna, warum ist „One Billion Rising“ in Bremen dieses Jahr anders als sonst?

Edda Lorna: Weil zwei Ereignisse miteinander verknüpft werden. Dieses Jahr wird nämlich auch der „Bahnhof des Willkommens“ eingeweiht.

Was ist das?

Das ist eine namentliche Ergänzung des Hauptbahnhofs, aber auch eine optische: Der Bogen über der DB-Lounge wird neu gestaltet, es wird einen Willkommensplatz geben und Ankommende bekommen per Knopfdruck einen persönlichen Willkommensgruß. Die Bildhauerin Claudia Krentz hat das Projekt künstlerisch geleitet, Schirmherrin ist Anja Stahmann.

Warum fällt die Eröffnung mit der „One Billion Rising“-Aktion zusammen?

Weil am Willkommens-Bahnhof künftig das ganze Jahr Aktionen stattfinden, die zeigen sollen, dass in Bremen alle Menschen willkommen sind. Neben einem Friedenstanz und einem Maskenspiel ist beispielsweise am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie und Trans­phobie, eine Aktion des Rat-&-Tat-Zentrums geplant. Und der diesjährige Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist der erste von vielen Aktionen am neuen Willkommensbahnhof.

Wofür steht „One Billion Rising“?

Für eine Milliarde Frauen, die weltweit von Gewalt betroffen sind – das ist jede dritte Frau. Auf der ganzen Welt wird am 14. Februar für sie getanzt, denn gemeinsam Tanzen bedeutet, sich zu verbünden, gemeinsam aufzustehen, sich zu ermutigen.

Werden die Übergriffe an Silvester Thema des diesjährigen Aktionstags sein?

Natürlich. Wir wollen auch dem ganz klar etwas entgegensetzen – und wir wollen uns auch ganz klar abgrenzen von dem dadurch entstandenen Rassismus.

Ist die Choreografie überall gleich?

Wir tanzen zu „Break the shame“, der Hymne der Kampagne, allerdings hat uns die internationale Choreografie nicht so gefallen, weil man bestimmt eine Stunde braucht, um sie zu lernen. Wir haben eine eigene entwickelt, mit Elementen aus dem Tanztheater, die den Inhalt des Songs symbolisch sehr gut darstellen und trotzdem in fünf Minuten erlernbar ist.

Das heißt, Frauen können auch spontan mittanzen?

„One Billion Rising“ ist auch für Männer, denn eine Gesellschaft kann sich nur ändern, wenn auch die Männer mitmachen – und mittanzen!

Interview: Schn

Sonntag, 14 Uhr, Bahnhofsvorplatz

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