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Razzia auf Flüchtlinge

Asyl Asylanträge aus dem Maghreb sollen beschleunigt werden

BERLIN taz / dpa | Mit einer Razzia in zwei Notunterkünften ist die Polizei in Ahlen im Münsterland gegen Flüchtlinge mit falschen Ausweisen vorgegangen. Mit Unterstützung von Einsatzhundertschaften stürmte die Polizei die beiden Einrichtungen am Dienstagmorgen und setzte zahlreiche Bewohner vorübergehend fest.

Insgesamt würden die Identitäten und Papiere von 150 aus Marokko und Algerien stammenden Menschen überprüft, sagte ein Sprecher der zuständigen Polizeibehörde im Kreis Warendorf. Nach bisherigen Erkenntnissen habe rund die Hälfte von ihnen mehrere Ausweise bei sich gehabt.

Asylanträge von Algeriern, Marokkanern und Tunesiern sollen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) jetzt mit Vorrang bearbeitet werden. Es müsse alles dafür getan werden, „um mehr Rückführungen in diese Länder zu ermöglichen“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. Nach einem entsprechenden Erlass des Bundesinnenministeriums liefen die Vorbereitungen dafür auf Hochtouren. Ziel der Maßnahmen ist es, die Verfahrensdauer deutlich zu verkürzen. Bislang dauern die Asylverfahren von Marokkanern und Tunesiern im Schnitt mehr als zehn Monate, bei algerischen Asylsuchenden knapp acht. Daniel Bax

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