piwik no script img

So kamen wir in die Heimat von Frosch Kermit

Der Highway 61 durch das Mississippidelta ist ein Muss auf einer Reise durch den Süden der USA. Bob Dylan besang die Straße. Hier rund um Greenville und Clarksdale klingt alles nach Musik. Wir wussten: Muddy Watters, John Lee Hooker, BB King, Ike Turner, Johnny Winter stammen aus der Gegend und wurden weiter flussaufwärts in Memphis berühmt. Doch was wir nicht erwarteten, war das Schild mit dem weltweit bekanntesten Frosch. Der forderte uns auf, seinen „Geburtsort“ zu besuchen: ein gottverlassenes Nest mit Namen Leland. „Kermit“, rief ich, „Gustavo“, meine spanische Frau.

Wir bogen ab: Baumwollfelder, ein kleiner Fluss mit Namen Deer Creek – Hirschbach – ist alles, was der 5.000-Seelen-Ort zu bieten hat. Es waren, so lernten wir im örtlichen Kermit-Museum, die Frösche im Bächlein hinter dem Elternhaus, die den Puppenspieler Jim Henson, der seine Kindheit hier verbrachte, inspirierten, seine bekannteste Figur zu schaffen.

Nach einem ausführlichen Besuch im Museum, wo es neben zahlreichen Videos aus „Sesamstraße“ und „Muppet Show“ die Originalpuppe Kermit zu bestaunen gibt, machten wir einen kleinen Rundgang durch Leland. Schnell wurde uns klar: Wer hier aufwächst, hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder er arbeitet auf dem Feld, oder er geht ins „Showbiz“. Kermit oder Gustavo entschied sich, wie so manch anderer aus dieser Gegend, für Zweiteres.

REINER WANDLER MADRID-KORRESPONDENT

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen