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Genossen gegen Kajo Wasserhövel

DÜSSELDORF taz ■ Ausgerechnet in der NRW-SPD wächst der Widerstand gegen die Wahl des Münsterländers Kajo Wasserhövel zum Generalsekretär. Sozialdemokraten aus dem größten Landesverband haben einen Aufruf verfasst, der sich indirekt gegen Wasserhövel ausspricht. „Die SPD muss Regierungspartei sein, nicht Partei der Regierung“, heißt es in der Resolution, die der taz vorliegt. Die NRW-Genossen unterstützen statt Wasserhövel die frühere Juso-Bundesvorsitzende Andrea Nahles als neue Parteimanagerin.

„Andrea Nahles hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie der Partei inhaltliche Impulse geben kann, ohne die für eine Regierungspartei nötige Loyalität zu verletzen“, so der Aufruf aus NRW. Nahles sei als Leiterin der Projektgruppe Bürgerversicherung bestens auf den Job als Sekretärin vorbereitet: „Sie denkt kritisch, ist aber nie illoyal.“

Zu den Erstunterzeichnern des Pro-Nahles-Aufrufs zählen unter anderen NRW-Jungsozialistenchef Alexander Bercht (Münster), die Bundestagsabgeordneten Marco Bülow (Dortmund), Kerstin Griese (Ratingen), Karin Kortmann (Düsseldorf), Karl Lauterbach (Köln), Ulrich Kelber (Bonn), Willi Brase (Siegen-Wittgenstein) und Axel Schäfer (Bochum) sowie die Landtagsabgeordnete Svenja Schulze (Münster).

SPD-Chef Franz Müntefering hatte seinen Bundesgeschäftsführer und Vertrauten Wasserhövel als neuen Generalsekretär vorgeschlagen (taz berichtete). Der 43-jährige Bocholter Wasserhövel soll auf dem Karlsruher Bundesparteitag Mitte November gewählt werden. Laut Medienberichten will Nahles gegen den erklärten Willen von Müntefering für das Generalsekretärsamt kandidieren. TEI

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