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PortraitDer Pflege-Lobbyist

Will eine Pflegekammer aufbauen: Frank Vilsmeier  Foto: Privat

Wenn Frank Vilsmeier anfängt aufzuzählen, bei welchen Fachverbänden er sich engagiert, braucht er eine ganze Weile – und genau darin liegt auch die Crux der Sache, meint der 54-Jährige, der als Pflegedienstleiter im Psychiatrischen Krankenhaus Rickling in Schleswig-Holstein arbeitet. „Es gibt etwa 20 Berufsverbände für die Pflege. Wer also darf für alle sprechen?“, fragt er und liefert die Antwort gleich selbst: „Die Pflegekammer. Wir brauchen sie unbedingt.“

Seit acht Jahren setzt er sich für dieses neue Gremium ein. Nun wurde er mit zwölf anderen Frauen und Männern, die in den Bereichen Kranken-, Alten- und Kinderpflege arbeiten, in den Errichtungsausschuss berufen, der die Kammer-Gründung in Schleswig-Holstein vorbereiten soll. Es wird nach Rheinland-Pfalz und vermutlich vor Niedersachsen die bundesweit zweite Pflegekammer.

Der neue Berufsverband, dem alle Pflegenden automatisch angehören, hat aber nicht nur Fans: CDU und FDP, private und frei-gemeinnützige Krankenhaus- und Pflegeheimbetreiber sind ebenso dagegen, wie die Gewerkschaft Ver.di.

Vilsmeier, der in seinem Heimatort Aukrug für die SPD im Gemeinderat aktiv ist, ärgert sich ein wenig über den „emotionalisierten Protest“: „Wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten, erreichen wir am meisten für die Pflegenden und eine Verbesserung für die Pflegebedürftigen.“ Schließlich seien auch sehr viele Ärzte trotz der Zwangsmitgliedschaft in ihrer Kammer Mitglieder des Marburger Bundes. Und das Recht der Gewerkschaften, Tarifverträge zu schließen, sei von der Kammer nicht betroffen.

Rund 26.000 Menschen – genauere Zahlen müssen noch erfasst werden – wird die Landespflegekammer vertreten. Sie soll praktische Dinge wie Ausbildungsstandards und Fortbildungen regeln, aber auch politische Lobbyarbeit für den Pflegeberuf leisten und Ansprechpartner sein. „Die ersten Jahre werden spannend“, sagt Vilsmeier, der sich gut vorstellen kann, auch über den Errichtungsausschuss hinaus für die Kammer aktiv zu sein. Für den Familienvater ist mit der Landeskammer aber nur ein Zwischenschritt erreicht: „Mittelfristig muss es eine Bundeskammer geben.“ Est

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